Horror-Tat in Frankreich
Bande sticht 50 Mal auf Teenager ein und zündet ihn an

Ein 15-Jähriger wurde in Marseille von einer rivalisierenden Bande erstochen und verbrannt. Die Tat steht im Zusammenhang mit Drogenkriminalität, sagte Staatsanwalt Nicolas Bessone. Ein weiterer gewaltsamer Todesfall folgte.
Publiziert: 14:01 Uhr
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Aktualisiert: 14:57 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • 15-Jähriger in Marseille erstochen und lebendig verbrannt
  • 14-Jähriger tötet Familienvater nach Auftrag eines Häftlings
  • Seit Jahresbeginn 17 Todesfälle durch Drogengewalt in Marseille
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Marseille ist die zweitgrösste und zugleich eine der ärmsten Städte Frankreichs. Mit dem Drogenhandel im Zusammenhang stehende Gewalt ist hier an der Tagesordnung. (Archivbild)
Foto: AFP
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AFPAgence France Presse

In der südfranzösischen Hafenstadt Marseille ist 50 Mal auf einen 15-Jährigen eingestochen und der Junge danach lebendig verbrannt worden. Offenbar sei die am Mittwoch begangene Tat auf drogenbedingte Gewalt zurückzuführen, sagte der Staatsanwalt von Marseille, Nicolas Bessone, am Sonntag bei einer Pressekonferenz. Er sprach von «beispielloser Grausamkeit». Der Fall hatte demnach einen weiteren gewaltsamen Todesfall mit einem 14-jährigen mutmasslichen Täter zur Folge.

Marseille ist die zweitgrösste und zugleich eine der ärmsten Städte Frankreichs. Mit dem Drogenhandel im Zusammenhang stehende Gewalt ist hier an der Tagesordnung, seit ein paar Jahren kämpfen mehrere Banden um die Kontrolle über den lukrativen Drogenhandel. Staatsanwalt Bessone sagte, die Täter und Opfer dieser Gewalt würden immer jünger.

Rache an der Blacks-Bande

In dem nun untersuchten Fall war das 15-jährige Opfer den Angaben zufolge in einem Online-Netzwerk von einem 23-jährigen Gefängnisinsassen angeheuert worden. Der Häftling, der sich selbst als Mitglied einer als DZ Mafia bekannten Bande bezeichnet, hatte den 15-Jährigen beauftragt, einen Rivalen einzuschüchtern, indem er dessen Wohnungstür in Brand steckt. Dafür wurden dem Jugendlichen 2000 Euro versprochen. Laut Staatsanwaltschaft wurde der 15-Jährige aber von Mitgliedern einer rivalisierenden Bande entdeckt. Die Bandenmitglieder hätten immer wieder auf den Jungen eingestochen, bevor sie ihn anzündeten.

Die Gewalttat hatte laut Staatsanwaltschaft einen weiteren gewaltsamen Todesfall zur Folge. Derselbe Häftling wie bei dem ersten kriminellen Auftrag habe nach dem Tod des 15-Jährigen einen 14-jährigen Jugendlichen rekrutiert, um an einem Mitglied der sogenannten Blacks-Bande Rache zu nehmen und es zu töten. Der Häftling versprach dafür 50'000 Euro «Belohnung».

Schon 17 Tote wegen Drogenkrieg

Der 14-Jährige habe daraufhin einen 36-jährigen Familienvater, der nichts mit Drogenkriminalität zu tun gehabt habe, als Fahrer angeheuert. Als dieser sich geweigert habe, auf den Jugendlichen zu warten, habe der Junge den Mann mit einem Kopfschuss getötet. Dafür habe er eine Pistole verwendet, die er dabei gehabt habe.

Mit diesen beiden neuesten Todesfällen stieg die Zahl der gewaltsamen Todesfälle in Marseille im Zusammenhang mit Drogenhandel seit Jahresbeginn auf 17. Im gesamten vergangenen Jahr waren 49 derartige Todesfälle gezählt worden.

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