«Ich hörte Schüsse – dann gerieten die Menschen in Panik»
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Augenzeuge war im Saal:«Ich hörte Schüsse – dann gerieten die Menschen in Panik»

«Ich habe niemanden zurückgelassen»
Dieser Teenager (15) rettete 100 Menschen aus Moskauer Konzerthalle

Ein heldenhafter Garderoben-Mitarbeiter (15) rettete mehr als 100 Menschen vor den IS-Terroristen, als diese wahllos auf die Menschen in der Moskauer Konzerthalle feuerten.
Publiziert: 24.03.2024 um 22:23 Uhr
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Aktualisiert: 25.03.2024 um 10:06 Uhr

Vier IS-Terroristen stürmten am Freitag in eine Moskauer Konzerthalle und schossen wahllos um sich. Der schlimmste Terroranschlag auf russischem Gebiet seit 20 Jahren kostete über 135 Menschen das Leben. Die Zahl wäre unter Umständen noch höher ausgefallen, hätte ein Teenager (15) nicht blitzschnell gehandelt.

Der junge Garderoben-Mitarbeiter Islam Chalilow brachte rund 100 Menschen zu den Notausgängen der Konzerthalle, als die Terroristen das Feuer eröffneten. In einem Video, das in den sozialen Medien kursiert, ist zu sehen, wie Chalilow. die in Panik geratenen Konzertbesucher konzentriert, aber bestimmt zu den Notausgängen treibt. «Da lang! Da lang!», hört man den Teenager rufen. «Alle in diese Richtung!» Mehrere Dutzend Menschen folgten den Anweisungen des jungen Mannes und schafften es so, rechtzeitig vor den Terroristen zu fliehen.

«Ich habe niemanden zurückgelassen»

Gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Ruptly gibt der Schüler an, dass er erst auf den Angriff aufmerksam wurde, als Scharen von Menschen Richtung Ausgang flüchteten. Seine Instinkte hätten ihm gesagt, sofort zu handeln. «Ich habe ihnen gezeigt, wohin sie gehen sollen, und jedem geholfen, dem ich helfen konnte», erzählte der Teenager. «Ich habe niemanden zurückgelassen.»

Islam Chalilow hat rund 100 Menschen aus der Konzerthalle gerettet, als die Terroristen am Freitag unschuldige Besucher attackierten.
Foto: Screenshot X
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Rund 100 Personen habe Chalilow nach draussen begleitet. Der 15-Jährige gab an, der Letzte aus der Gruppe gewesen zu sein, der das Gebäude verliess. Als Held sieht er sich deswegen nicht: «Ehrlich gesagt, ich sehe mich nicht als Held. Es war nur ein Teil meines Jobs. Es ist besser, sich selbst zu opfern, als 100 Menschen sterben zu lassen.»

Einladung zu Spartak-Spielern

Um ihm für seinen Mut zu danken, hat ihn sein Herzens-Fussballklub zu einem Treffen mit Spartak-Spielern eingeladen. Neben Fotos mit dem Team gab es zudem ein personalisiertes Shirt, weitere Geschenke und obendrauf eine Dauerkarte für die Heimspiele, wie es auf dem offiziellen Telegram-Account heisst.

Das Blutbad vom Freitag hat beim jungen Mann Spuren hinterlassen, wie er gegenüber der «Daily Mail» erklärt. «Ich stehe immer noch unter Schock. Ein Mann wurde direkt vor meinen Augen erschossen, ich kann nicht aufhören, daran zu denken.» Chalilow fürchtete, dass er oder seine Mutter, die ebenfalls vor Ort war, die Nächsten seien. «Meine Mutter weint viel, weil ich das alles durchmachen musste.» (ene)

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