Ist chinesische Corona-Forscherin Trumps Handlangerin?
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China-Virologin wills beweisen:Coronavirus stamme aus Wuhan-Labor

In die USA geflohene Virologin packt aus
Chinesische Forscherin will beweisen, dass Covid-19 aus Labor kommt

Sie erforschte das Covid-19-Virus, noch bevor die Welt von seiner Existenz wusste. Dann floh die chinesische Virologin in die USA, aus Angst um ihr Leben. Li-Meng Yan will Beweise vorlegen, dass das Virus nicht aus der Natur, sondern aus dem Labor stammt.
Publiziert: 12.09.2020 um 01:51 Uhr
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Aktualisiert: 11.01.2021 um 07:52 Uhr

Sie hält sich an einem geheimen Ort in den USA versteckt - aus Angst um ihr Leben. Jetzt ist die chinesische Virologin Li-Meng Yan erstmals seit ihrer Flucht aus China an die Öffentlichkeit getreten. In einer britischen Talkshow stellte sie die brisante Behauptung auf, dass sie über den wissenschaftlichen Beweis verfügt, dass Covid-19 in Wuhans Institut für Virologie künstlich hergestellt wurde. Yan machte die Enthüllung am Freitag in der Talkshow «Loose Women», die mutige und inspirierende Frauen porträtiert.

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Die Wissenschaftlerin hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr einige der frühesten Forschungen über Covid-19 durchgeführt. Auf die Frage, woher das tödliche Virus stammt, das weltweit mehr als 900'000 Menschen das Leben gekostet hat, antwortet Yan ohne mit der Wimper zu zucken: «Es kommt aus dem Labor - dem Labor in Wuhan, und das Labor wird von der chinesischen Regierung kontrolliert.»

Dass das Virus auf einem Frischmarkt in Wuhan auf Menschen übergesprungen sei, das nennt die Whistleblowerin eine Vertuschungsaktion der chinesischen Behörden. «Das Virus stammt nicht aus der Natur», behauptet sie und erklärt, dass sie über Informationen direkt von Chinas Zentrum für Seuchenprävention (CDC) sowie einheimischen Ärzten verfügt.

Die chinesische Coronavirus-Whistleblowerin Li-Meng Yan.
Foto: Screenshot «Loose Women»
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Als sie noch in Hongkong gearbeitet habe, sei sie von den Behörden und ihrem früheren Vorgesetzten an der Universität von Hongkong zum Schweigen gebracht worden. Die Schule für öffentliche Gesundheit der Universität ist ein der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angegliedertes Referenzlabor. Sie soll «schweigen und vorsichtig sein», war ihr geraten worden. «Sonst werden wir Ärger bekommen und verschwinden.» Im April floh Yan aus Hongkong in die USA. Schon vor ihrer Flucht seien ihre Informationen aus Datenbanken der Regierung gelöscht worden. Sie musste fliehen, weil sie «weiss, wie China mit Informanten umgeht».

Künstlicher oder doch natürlicher Ursprung?

Nun plane sie, wissenschaftliche Beweise zu veröffentlichen, dass das Virus in dem Labor in Wuhan von Menschenhand hergestellt wurde. «Die Genomsequenz ist wie ein menschlicher Fingerabdruck», erklärt sie. Sie werde darlegen, warum das Virus aus dem Labor in China kommt und weshalb das Labor der einzige Ort sei, wo der neuartige Erreger hergestellt werden konnte. «Auch wenn Sie keine Biologiekenntnisse haben», so Dr. Yan, «Sie können es selbst überprüfen und identifizieren und verifizieren.»

Die Wissenschaftlerin hat schon früher erklärt, dass Peking jeden zum Schweigen zu bringen versuchte, der beim ersten Ausbruch des Virus in Wuhan im vergangenen Jahr Alarm schlagen wollte. Selbst die Computer und Telefone von Journalisten waren beschlagnahmt worden, die über das Virus zu berichten versuchten. Es sei wichtig, so die Forscherin, dass die Welt den Ursprung des Virus kennt, um es überwinden zu können. «Sonst wird es für alle lebensbedrohlich sein», warnt Yan. «Ich weiss, wenn ich der Welt nicht die Wahrheit sage, werde ich es bereuen.»

Die chinesischen Behörden hätten mittlerweile alle Spuren über sie gelöscht und Gerüchte über sie verbreitet, dass sie eine Lügnerin sei. Auch Yuan Zhiming, der Direktor des fraglichen Wuhan-Instituts für Virologie, dementierte Berichte, dass sich das Virus versehentlich von seiner Einrichtung aus verbreitet hat. «Es ist unmöglich, dass das Virus von uns stammt», sagte Zhiming im April.

Auch die überwiegende Mehrheit der Wissenschaftler scheint zum Schluss gekommen, dass das Virus aufgrund seiner genetischen Beschaffenheit natürlich vorkommt und von einem Tier, wahrscheinlich einer Fledermaus, auf den Menschen übertragen wurde. (kes)

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