Infektion mit hirnfressender Amöbe
Lily (†10) stirbt eine Woche nach Bad in Fluss

Lily Mae Avant (†10) infizierte sich beim Schwimmen mit einer gehirnfressenden Amöbe. Die Ärzte tappten zuerst im Dunkeln. Nun ist das Mädchen aus den USA gestorben.
Publiziert: 17.09.2019 um 10:39 Uhr

Dieser Fall schockt die USA: Die zehnjährige Lily Mae Avant geht Anfang September im Fluss schwimmen. Der Brazos River und der Lake Whitnes sind in unmittelbarer Nähe zu ihrem Zuhause im US-Bundesstaat Texas. Doch das eigentlich harmlose Bad wird zur Todesfalle für Lily. 

Das Mädchen infiziert sich mit der hirnfressenden Amöbe Naegleria fowleri. Das ist ein einzelliger lebender Organismus, der in warmem Süsswasser, wie Seen und Flüssen, häufig vorkommt.

Als Lily in ein Spital eingeliefert wird, tappen die Ärzte mit der Diagnose noch im Dunkeln. Sie klagt über Fieber und Kopfschmerzen. Lily erhielt Ibuprofen verschrieben, um die Schmerzen zu lindern. Doch ihr Zustand verschlimmerte sich rasch. 

Lily Mae Avant (†10) ist am Montag verstorben. Anfang September hatte sie sich beim Schwimmen mit einer hirnfressenden Amöbe infiziert.
Foto: Facebook
1/2

«Sie war durcheinander, reagierte nicht und wurde schnell in die Notaufnahme gebracht», schrieb ein Familienmitglied in der für Lily gegründeten Facebook-Gruppe mit dem Namen #Lilystrong. 

«Das ist der schlimmste Albtraum aller Eltern»

In der Notaufnahme machen die Ärzte dann die schreckliche Entdeckung. Die Amöbe Naegleria fowleri ist ein Parasit, der sich unter anderem von Bakterien ernährt. Gelangt er in die Nase, frisst er sich anschliessend buchstäblich durch das Gehirn. Die Krankheit führt meist innerhalb einer Woche zum Tod. 

Die Tante von Lily sagt am vergangenen Freitag in einem Radiointerview: «Dass ihr das passiert, am selben Tag, an dem noch so viele andere Menschen in denselben Gewässern waren – wir verstehen einfach nicht, warum sie es war. Das ist der schlimmste Albtraum aller Eltern.»

Am gestrigen Montag dann die traurige Nachricht: Lily Mae Avant ist verstorben. Ein Familienmitglied schreibt auf Facebook: «Worte können nicht ausdrücken, wie überwältigend diese letzte Woche für unsere Familie war.» Sie dankt allen Menschen für die Unterstützung und nimmt Abschied von Lily: «Unser schönes Mädchen ist völlig geheilt und in den Armen Jesus.» 

Einer Recherche von «CNN» zufolge haben zwischen 1962 und 2018 nur vier Menschen eine Infektion mit der gehirnfressenden Amöbe überlebt – bei insgesamt 145 Fällen insgesamt. (nim)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?