Will Howard Schultz US-Präsident werden?
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Starbucks-Gründer gibt Posten auf:Will Howard Schultz US-Präsident werden?

Innerschweiz drückt Howard Schultz als Präsidentschaftskandidat die Daumen
Jetzt will er Trump rösten

Er verhalf der damals kleinen Kaffemaschinen-Firma Thermoplan in Weggis LU zum Höhenflug. Nun liebäugelt der ehemalige Starbucks-Chef Howard Schultz damit, US-Präsident zu werden und Donald Trump vom Sockel zu stossen.
Publiziert: 29.01.2019 um 14:35 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2019 um 15:17 Uhr
Thermoplan-Chef Adrian Steiner (vorne) zeigt dem damaligen Starbucks-Chef Howard Schultz seinen Betrieb in Weggis. Schultz weilte vor etwa acht Jahren das letzte Mal am Vierwaldstättersee.
Foto: zvg
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Guido FelderAusland-Redaktor

Im Kampf ums US-Präsidentenamt steigt vermutlich ein Kopf ins Rennen, den man in der Innerschweiz in bester Erinnerung hat. Der ehemalige Starbucks-Chef Howard Schultz (65) sorgte für den Höhenflug der Weggiser Kaffeeautomaten-Firma Thermoplan. Mehr noch: Er half dem Luzerner Unternehmen mit einem aussergewöhnlichen Auftrag sogar aus finanzieller Bedrängnis.

Der 2,5 Milliarden Dollar schwere Schultz hat am Wochenende mitgeteilt, dass er in den nächsten drei Monaten das ganze Land durchquere und dann definitiv entscheiden wolle, ob er 2020 kandidieren werde.

Neuer Schub für kleine Luzerner Firma

Als Gründer der amerikanischen Kaffeekette Starbucks hatte Schultz der damals noch kleinen Automatenherstellerin Thermoplan in Weggis neuen Schub verliehen. 1999 entschied der Kaffeeriese mit Sitz in Seattle (USA) nämlich, dass Thermoplan exklusiv alle Starbucks-Filialen weltweit mit Kaffeemaschinen ausrüsten solle.

Thermoplan-Chef Adrian Steiner (43) erinnert sich gut an die Besuche von Schultz in Weggis LU. Steiner zu BLICK: «Herr Schultz hat uns das letzte Mal vor etwa acht Jahren besucht. Er ist eine charismatische, wunderbare Persönlichkeit, die mit einer beeindruckenden Kommunikationsgabe die Leute motivieren und fordern kann.»

Er habe das Weggiser Unternehmen aus Qualitätsgründen ausgewählt. «Er nannte uns immer die Firma, bei der man sogar vom Boden essen könne», so Adrian Steiner, nicht ohne Stolz.

Über 50'000 Maschinen geliefert

Howard Schultz besitze auch eine grosse soziale Ader. Während der grossen Finanzkrise 2008 sackte der Thermoplan-Umsatz von 100 Millionen auf 70 Millionen Franken ab. Um die Luzerner Firma über Wasser zu halten, sicherte der Amerikaner die Abnahme von 4000 Kaffeemaschinen zu. Steiner: «Herr Schultz hat verhindert, dass wir Leute entlassen oder Kurzarbeit einführen mussten.»

Seither ist Thermoplan wieder im Aufwärtstrend. Über 50’000 Kaffeemaschinen stehen bei Starbucks im Einsatz, die Mitarbeiterzahl hat sich in den letzten 20 Jahren von 35 auf 334 verzehnfacht. «Wir haben Howard Schultz sehr viel zu verdanken», sagt Adrian Steiner.

«Er würde alles geben ...»

Dass Howard Schultz über eine Kandidatur als US-Präsident spricht, wundert Adrian Steiner nicht gross. «Wir haben schon immer gespürt, dass er mit der US-Politik nicht zufrieden ist.» Auch habe sich Schultz im September 2018 gegenüber Thermoplan-Gründer Domenic Steiner (82) entsprechend geäussert. Auf den Wunsch nach Glück für die Zukunft habe Schultz geheimnisvoll erwidert: «Wir werden sehen, was sie bringt …»

Zur Frage, ob Schultz ein guter Präsident wäre, meint Adrian Steiner: «Ich schätze ihn als Person unglaublich. Es spricht vieles für ihn. Ich bin überzeugt, dass er als Präsident alles geben würde.»

Trump spottet nur

Schultz, der im vergangenen Jahr als Starbucks-Chef zurückgetreten ist, würde parteilos antreten. «Wir haben ein kaputtes politisches System, in dem beide Parteien, die Demokraten und die Republikaner, grundsätzlich im Geschäft sind, um ihre eigene Ideologie zu bewahren, ohne Anerkennung und Verantwortung, die Interessen des amerikanischen Volks zu vertreten», sagte Schultz, der sich selbst als lebenslangen Demokraten bezeichnete.

Weil Schultz den Demokraten Stimmen wegnehmen könnte, befürchtet man, dass mit seiner Kandidatur Donald Trump (72) sogar gestärkt würde. Der reagierte mit Spott auf die Ankündigung. Schultz habe nicht den Mut, zu kandidieren, schrieb der US-Präsident auf Twitter. Er stimme Schultz darin zu, dass er nicht die klügste Person sei. «Ich hoffe nur, dass Starbucks mir im Trump Tower immer noch Miete zahlt», fügte Trump hinzu.

US-Wahlen 2020 – Das sind die Kandidaten

Demokraten

  • Per Twitter gab der frühere US-Vizepräsident Joe Biden bekannt: Er fordert 2020 US-Präsident Donald Trump heraus.
  • Auch der Senator Colorados Michael Bennet will es probieren.
  • Der Senator Cory Booker (49) gab seine Kandidatur bereits am 1. Februar bekannt.
  • Pete Buttigieg ist einer der jüngsten Kandidaten. Trotzdem will der Bürgermeister von Indiana den Kampf gegen Trump aufnehmen.
  • Julián Castro – Obamas ehemaliger Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung.
  • John Delaney vertritt den Bundesstaat Maryland im US-Repräsententenhaus und will es gegen Trump aufnehmen.
  • Tulsi Gabbard – Die demokratische Abgeordnete aus Hawaii würde im Falle eines Sieges das jüngste Staatsoberhaupt der US-Geschichte werden. Sie vertritt aktuell Hawaii im Repräsentantenhaus.
  • Auch «Schweizerin» Amy Klobuchar will 2020 Trump herausfordern. Die Grosseltern der Demokratin stammen aus der Schweiz.
  • Bernie Sanders will es nach der letzten Wahlschlappe nochmal versuchen: Der US-Senator kandidiert ebenfalls für die Präsidentschaft.
  • Elizabeth Warren – Demokratin und Senatorin des Bundesstaats Massachussetts. Sie ist als scharfe Kritikerin von Trump bekannt.
  • Die Autorin Marianne Williamson (66) ist eigentlich eher bekannt für ihre spirituellen Bestseller, als für ihr politisches Engagement.
  • Andrew Yang - Der US-amerikanischer Unternehmer und Gründer von Venture for America. Er setzt sich für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein.

Republikaner

  • Donald Trump – Der amtierende 45. Präsident der USA stellt sich für eine Wiederwahl zur Verfügung.
  • Der frühere Gouverneur des Bundesstaats Massachusetts und Republikaner Bill Weld will gegen seinen Parteikollegen Trump antreten. Er wolle die USA von weiteren vier Jahren unter der aktuellen Regierung bewahren, sagte Weld in einem CNN-Interview.

Demokraten

  • Per Twitter gab der frühere US-Vizepräsident Joe Biden bekannt: Er fordert 2020 US-Präsident Donald Trump heraus.
  • Auch der Senator Colorados Michael Bennet will es probieren.
  • Der Senator Cory Booker (49) gab seine Kandidatur bereits am 1. Februar bekannt.
  • Pete Buttigieg ist einer der jüngsten Kandidaten. Trotzdem will der Bürgermeister von Indiana den Kampf gegen Trump aufnehmen.
  • Julián Castro – Obamas ehemaliger Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung.
  • John Delaney vertritt den Bundesstaat Maryland im US-Repräsententenhaus und will es gegen Trump aufnehmen.
  • Tulsi Gabbard – Die demokratische Abgeordnete aus Hawaii würde im Falle eines Sieges das jüngste Staatsoberhaupt der US-Geschichte werden. Sie vertritt aktuell Hawaii im Repräsentantenhaus.
  • Auch «Schweizerin» Amy Klobuchar will 2020 Trump herausfordern. Die Grosseltern der Demokratin stammen aus der Schweiz.
  • Bernie Sanders will es nach der letzten Wahlschlappe nochmal versuchen: Der US-Senator kandidiert ebenfalls für die Präsidentschaft.
  • Elizabeth Warren – Demokratin und Senatorin des Bundesstaats Massachussetts. Sie ist als scharfe Kritikerin von Trump bekannt.
  • Die Autorin Marianne Williamson (66) ist eigentlich eher bekannt für ihre spirituellen Bestseller, als für ihr politisches Engagement.
  • Andrew Yang - Der US-amerikanischer Unternehmer und Gründer von Venture for America. Er setzt sich für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein.

Republikaner

  • Donald Trump – Der amtierende 45. Präsident der USA stellt sich für eine Wiederwahl zur Verfügung.
  • Der frühere Gouverneur des Bundesstaats Massachusetts und Republikaner Bill Weld will gegen seinen Parteikollegen Trump antreten. Er wolle die USA von weiteren vier Jahren unter der aktuellen Regierung bewahren, sagte Weld in einem CNN-Interview.
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