J. D. Vance irritiert in US-Wahlkampf mit Aussage über Einwanderer
«Sie entführen und essen Haustiere»

J. D. Vance, republikanischer Senator und Vizepräsidentschaftskandidat, verbreitet Falschinformationen auf X. Haitianische Einwanderer sollen Haustiere entführt und gegessen haben, schreibt der US-Politiker in den sozialen Medien.
Publiziert: 10.09.2024 um 20:33 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2024 um 21:28 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Polizei widerlegt Behauptungen von Vance über haitianische Einwanderer
  • Gerüchte auf Facebook lösten hitzige Debatten aus
  • Aussage schockt Wähler
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Christina BenzPraktikantin News

US-Vizepräsidentschaftskandidat J. D. Vance (40) sorgt erneut für Schlagzeilen. In einem X-Beitrag behauptet Vance am Montag, dass in der Stadt Springfield im Bundesstaat Ohio Haustiere entführt und von haitianischen Einwanderern gegessen würden. «Berichten zufolge werden Haustiere von Menschen entführt und gegessen, die nicht in unser Land gehören», schrieb er. Vance bezog sich dabei auf eine Diskussion, die auf Facebook startete.

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Am Wochenende entfachte ein einfacher Facebook-Post eine regelrechte Welle an Gerüchten und Empörung in den sozialen Medien. Im Facebook-Beitrag behauptete ein Nutzer: «Meine Nachbarin hat mir mitgeteilt, dass die Freundin ihrer Tochter ihre Katze verloren hat.» Angeblich hätten Haitianer das Tier entführt, um es zu essen. Diese unbestätigte Geschichte verbreitete sich daraufhin wie ein Lauffeuer in den sozialen Medien. Nun nutzte auch Vance das Thema für sich.

Bekannte Persönlichkeiten teilen Post

Der konservative politische Aktivist Charlie Kirk (30) veröffentlichte einen Screenshot des Beitrags auf X, wo er innerhalb von 24 Stunden mehr als drei Millionen Mal angesehen wurde. Die Behauptungen wurden rasch von Persönlichkeiten wie Elon Musk (53) und dem republikanischen Senator Ted Cruz (53) aufgegriffen. Kurz darauf schloss sich auch Senator J. D. Vance mit seinem Post an, was die Gerüchte weiter anheizte. Am Montagmittag waren haitianische Einwanderer das meistdiskutierte Thema auf X in den USA.

Der republikanische Vizepräsidentschaftskandidat und US-Senator J. D. Vance sorgt mit einem Beitrag auf X über haitianische Einwanderer für Aufsehen.
Foto: keystone-sda.ch
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In einer Stellungnahme an NBC News erklärte die Polizei von Springfield jedoch, dass keine «glaubwürdigen Berichte oder konkreten Behauptungen» über Gewalttaten gegen Haustiere durch Einwanderer eingegangen sind. Auch für andere angebliche kriminelle Aktivitäten, über die Gerüchte kursieren, wie Hausbesetzungen oder Verkehrsbehinderungen, gebe es keine Beweise. «Es gibt keine Hinweise auf illegale Aktivitäten durch die haitianische Einwanderergemeinschaft», so die Polizei. 

NBC News zufolge rechtfertigte das Wahlkampfteam von Vance dessen Aussagen mit zahlreichen besorgten Anrufen und E-Mails, die er von Bürgern erhalten habe. Dennoch weigerten sich seine Vertreter, nähere Details zu den angeblichen Vorfällen oder den Inhalten dieser Nachrichten zu liefern.

Haitianer seien illegale Einwanderer

In seinem Beitrag auf X setzte Vance nicht nur haitianische Einwanderer mit illegalen Migranten gleich, sondern deutete auch an, dass Vizepräsidentin Kamala Harris (59) dafür verantwortlich sei, dass haitianische Einwanderer «allgemein Chaos in ganz Springfield verursachen». Diese Aussage bezieht sich auf Harris Rolle, die 2021 von Präsident Joe Biden (81) beauftragt wurde, die Ursachen für Migration anzugehen.

Auch auf der Website der Stadt Springfield wird dies klar widerlegt. Dort heisst es: «Haitianische Migranten sind im Rahmen eines humanitären Bundesprogramms legal in der Stadt.»

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