Kampfhandlungen bedrohen Hilfslieferungen
Mehr als fünf Millionen Kinder im Jemen von Hunger bedroht

London – Wegen des andauernden Krieges sind im Jemen mehr als fünf Millionen Kinder von Hunger bedroht. Würden Hilfslieferungen durch die Kämpfe um die Hafenstadt Hodeida unterbrochen, könne «der Hungertod ein noch nie dagewesenes Ausmass» annehmen, warnte Save the Children.
Publiziert: 19.09.2018 um 09:49 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 01:28 Uhr
Ein Mädchen in einem Flüchtlingslager in der Nähe der Hauptstadt Sana'a mit ihrer kleine Schwester. Millionen von Kinder in Jemen sind vom Hunger bedroht. (Archivbild)
Foto: Keystone/EPA/YAHYA ARHAB

Die Preise für Lebensmittel und Treibstoff schnellten in die Höhe, dadurch steige die Zahl der von Hunger bedrohten Kinder um eine Million auf 5,2 Millionen, warnte die Hilfsorganisation Save the Children am Mittwoch in London.

«Millionen Kinder wissen nicht, wann oder ob sie die nächste Mahlzeit bekommen», sagte Helle Thorning-Schmidt, Chefin von Save the Children International. In einem Spital im Norden Jemens, das sie besucht habe, «waren die Babys zu schwach zum Weinen, ihre Körper waren ausgemergelt vom Hunger».

Tod von Millionen Kindern droht

Der Krieg im Jemen drohe «eine ganze Generation von Kindern zu töten, die mit zahlreichen Gefahren konfrontiert sind, von Bomben über Hunger bis zu vermeidbaren Krankheiten wie Cholera», sagte die ehemalige dänische Regierungschefin. Sollte der Hafen von Hodeida geschlossen werden, bringe dies das Leben von hunderttausenden Kindern unmittelbar in Gefahr und treibe Millionen weitere Menschen in den Hunger.

Die Huthi-Rebellen im Jemen warfen der Regierung und ihrem Verbündeten Saudi-Arabien am Mittwoch vor, absichtlich Lebensmittellager anzugreifen. Die von Saudi-Arabien angeführte Koaliton wiederum hatte angekündigt, eine «Militäraktion zur Befreiung von Hodeida und seines Hafens» fortzusetzen.

Nach Angaben der Vereinten Nationen könnten stärkere Kämpfe in Hodeida Lebensmittelhilfen für acht Millionen dringend hilfsbedürftige Menschen stoppen.

Im Jemen herrscht seit 2014 ein Bürgerkrieg, in dem nach Unp-Angaben bereits etwa 10'000 Menschen getötet wurden, unter ihnen tausende Zivilisten. Nach Einschätzung der UNO handelt es sich um die schwerste humanitäre Krise weltweit. (SDA)

Krieg im Jemen

Im Jemen herrscht das Leid: Seit 2015 tobt im ärmsten Land der Arabischen Halbinsel ein Bürgerkrieg. Hinter den verfeindeten Parteien stehen Saudi-Arabien, der Iran und die Grossmächte. Im Kampf zwischen Sunniten und Schiiten wird das ärmste Land Arabiens aufgerieben. Seither fallen die Bomben auf Spitäler, Hochzeitsfeste, Schulbusse, Wohnquartiere. Eine Hungersnot betrifft nach Angaben der Uno bald 14 Millionen Menschen. Hunderttausende Kinder sind lebensbedrohlich unterernährt. Zudem frisst sich eine Cholera-Epidemie durch das Land.

Sollen vom Iran unterstützt werden: Huthi-Kämpfer im Jemen. (Archivbild)
Sollen vom Iran unterstützt werden: Huthi-Kämpfer im Jemen. (Archivbild)
KEYSTONE/EPA/YAHYA ARHAB

Im Jemen herrscht das Leid: Seit 2015 tobt im ärmsten Land der Arabischen Halbinsel ein Bürgerkrieg. Hinter den verfeindeten Parteien stehen Saudi-Arabien, der Iran und die Grossmächte. Im Kampf zwischen Sunniten und Schiiten wird das ärmste Land Arabiens aufgerieben. Seither fallen die Bomben auf Spitäler, Hochzeitsfeste, Schulbusse, Wohnquartiere. Eine Hungersnot betrifft nach Angaben der Uno bald 14 Millionen Menschen. Hunderttausende Kinder sind lebensbedrohlich unterernährt. Zudem frisst sich eine Cholera-Epidemie durch das Land.

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