Jetzt schalten sich Jugendämter ein
Deutsche Kita will Masturbationsräume einrichten

In einer Kita in Nordrhein-Westfalen sollen im Rahmen eines Sexualkonzepts Masturbationsräume entstehen und Doktorspiele erlaubt werden. Damit wolle man «Freiräume für das Ausprobieren kindlicher Sexualität» schaffen. Die Empörung über das Konzept ist riesig.
Publiziert: 12.01.2024 um 18:04 Uhr
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Aktualisiert: 13.01.2024 um 11:48 Uhr
Eine Kita im deutschen Kerpen will Masturbationsräume einrichten. Dahinter steckt ein sexualpädagogisches Konzept.
Foto: Getty Images
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Den Kontext, in welchem die Worte «Doktorspiele» und «Räume für Masturbation» vorkommen, errät wohl kaum jemand. Die Begriffe sind Teil des sexualpädagogischen Konzepts einer Kita in Kerpen-Türnich im deutschen Nordrhein-Westfalen.

An der katholischen Kita sollen «Räume für Masturbation» zugelassen werden, berichtet der «Kölner Stadt-Anzeiger». Nicht bei allen kommt das gut an – so beispielsweise bei der Alternative für Deutschland (AfD). Inzwischen beschäftigen sich deshalb auch die Kerpener Verwaltung und der Landtag mit dem Thema.

«Um sich zu entdecken und zu befriedigen»

Wie dem Konzept zu entnehmen ist, gehe es der Kindertagesstätte «in keiner Weise» um sexuelle Aufklärung. Vielmehr sollen beispielsweise durch Doktorspiele «Freiräume für das Ausprobieren kindlicher Sexualität» geschaffen werden.

Obwohl die Kita das Ganze damit ziemlich harmlos klingen lässt, sind dem Konzept der Kita auch folgende Worte zu entnehmen: «Einzelne Kinder dürfen sich, ihren Bedürfnissen entsprechend, in einen geschützten Raum zurückziehen, um sich körperlich zu entdecken und zu befriedigen.»

Das sei insbesondere deshalb wichtig, da man einem Kind auf keinen Fall vermitteln dürfe, sich «da unten» nicht zu berühren. «Denn das Kind lernt: An meinem Körper ist etwas, was nicht richtig, nicht gut und irgendwie unanständig oder eklig ist», so die Kita.

Betreuer können eingreifen

Immerhin: Im Konzept sei offenbar festgelegt, wann die Betreuer eingreifen sollen. Dies sei unter anderem der Fall, wenn ältere jüngere Kinder zu «Doktorspielen» anstiften oder Praktiken der Erwachsenensexualität ausgeführt werden. Was genau solche Praktiken beinhalten, ist unklar.

Wie es im Bericht weiter heisst, wurde das Konzept mittlerweile von der Website entfernt.

Inzwischen habe sich gar das Landesjugendamt eingeschaltet. Zudem seien auch die Kitaträger und das Kerpener Jugendamt über das Konzept in Kenntnis gesetzt worden. Auf Anfrage der Zeitung wollte sich jedoch keine zuständige Stelle zum Fall äussern. (dzc)

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