«Viele der Informationen kannten wir bereits»
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Journalist zur Epstein-Liste:«Viele der Informationen kannten wir bereits»

Neue Epstein-Dokumente enthüllen Vorwürfe von Johanna Sjoberg (39)
«Ich war nicht einverstanden»

Ein New Yorker Gericht hat Gerichtsdokumente veröffentlicht, in denen Namen von Personen genannt werden, die in Verbindung mit dem Sexualverbrecher Jeffrey Epstein stehen. Eine kaum bekannte Frau erhebt darin schwere Vorwürfe gegen den Investmentbanker und Prinz Andrew.
Publiziert: 04.01.2024 um 12:12 Uhr
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Aktualisiert: 04.01.2024 um 12:32 Uhr
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Marian NadlerRedaktor News

Es sind schockierende Situationen, von denen Johanna Sjoberg (39) in den von einem New Yorker Gericht veröffentlichten Dokumenten berichtet. Jeffrey Epstein (1953-2019) habe sie zum Sex gezwungen. Und: Der britische Prinz Andrew (63) habe sie an der Brust berührt. Sjoberg sagte als Zeugin in dem Zivilstreit zwischen Epsteins mutmasslichem Opfer Virginia Guiffre (40) und Epsteins langjähriger und mittlerweile verurteilter Partnerin Ghislaine Maxwell (62) aus.

Epstein habe ihr mehrmals vorgeschlagen, ein Baby mit ihm zu bekommen, so die Coiffeuse, die heute in Florida lebt. «Im Grunde hat er nur gesagt: Ich möchte, dass du die Mutter meines Babys bist», sagt Sjoberg in der Befragung, wie aus den Dokumenten hervorgeht. «Ich war damit nicht einverstanden», macht sie deutlich. Sie sei gezwungen worden, Epstein sexuelle Massagen zu geben, und bestraft worden, wenn er nicht zum Orgasmus kam.

Prinz Andrew griff ihr an die Brust

Weiter schildert sie eine unangenehme Situation, in der der britische Prinz Andrew involviert gewesen sein soll. Mit einer Handpuppe, die er von Epstein und seiner Komplizin Maxwell geschenkt bekommen hatte, soll der Royal sie belästigt haben. «Sie entschieden, ein Foto mit der Puppe zu machen», berichtet sie. «Sie legten die Puppe auf Virginias Schoss, ich setzte mich auf Andrews Schoss, sie legten die Hand der Puppe auf Virginias Brust, Andrew legte seine Hand auf meine Brust und sie machten ein Foto», ergänzte sie.

Johanna Sjoberg äusserte sich ausführlich zum Epstein-Skandal.
Foto: Spalsh News
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Der Vorfall soll sich in Epsteins Haus in New York an Ostern 2001 ereignet haben. Sjoberg war damals 21 Jahre alt, studierte Psychologie und war – anders als Epsteins weitere Opfer – volljährig. «Ich fühle mich wütend und ausgenutzt», so Sjoberg. Gegenüber der «Daily Mail» gab sie an, Epstein habe ihre Studiengebühren bezahlt, die Anzahlung für ihr Haus geleistet und ihr eine Ausbildung zur Friseurin und zur Masseurin finanziert.

Das sagt Sjoberg über Bill Clinton und Donald Trump

In der Befragung geht es auch um Ex-US-Präsident Bill Clinton (77). Sjoberg gab an, sie habe gewusst, dass er mit Epstein befreundet gewesen sein soll. Gefragt, ob sie mit Epstein jemals über ihn gesprochen habe, antwortete sie: «Er sagte einmal, dass Clinton sie jung mag, und bezog sich damit auf Mädchen.» 

Angesprochen auf einen weiteren früheren US-Präsidenten, Donald Trump (77), verneinte Sjoberg, dass sie Trump jemals habe massieren müssen. Einen sexuellen Kontakt habe es nicht gegeben.

In Epsteins Villa will Sjoberg zudem den King of Pop Michael Jackson (1958–2009) und den Magier David Copperfield (67) getroffen haben. Jackson habe sie nie massiert, Copperfield habe ihr Zaubertricks vorgeführt und sie darauf hingewiesen, «dass Mädchen bezahlt würden, andere Mädchen zu finden».

Teile von Sjobergs Aussage wurden bereits in früheren Phasen des Rechtsstreits zwischen Giuffre und Maxwell veröffentlicht. Das vollständige Dokument wurde am Mittwochabend publik.

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