Kolumbianer wollen Tiere einschläfern oder sterilisieren
Pablo Escobars Nilpferde sorgen für Ärger

Die kolumbianische Regierung will ihrer Nilpferd-Plage entgegenwirken und jährlich 40 Nilpferde sterilisieren lassen. Eingeführt wurden die Tiere durch den verstorbenen Drogenbaron Pablo Escobar. Seit seinem Tod sorgen sie immer wieder für Ärger.
Publiziert: 03.11.2023 um 16:47 Uhr
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Aktualisiert: 04.11.2023 um 15:20 Uhr

Die Nilpferde von Pablo Escobar (1949–1993) stehen immer wieder im Fokus. Die grossen Vierbeiner sind zwar nicht die einzige Hinterlassenschaft des berüchtigten Drogenbarons, wohl aber die, die der kolumbianischen Regierung am meisten Sorge bereitet.

Das Land hat schon länger mit einer Nilpferd-Plage zu kämpfen und will dieser nach Angaben des kolumbianischen Umweltministeriums mit Sterilisation entgegenwirken. Doch mit 9000 Euro pro Tier muss der Staat dafür tief in die Tasche greifen. Deshalb zieht die Regierung Kolumbiens noch zwei weitere Methoden zur Bekämpfung in Betracht. Unter anderem die ethische Euthanasie – also das Einschläfern – oder eine Umsiedlung der Tiere in einen Tierpark in Indien oder Mexiko.

Bis Ende Jahr möchte die kolumbianische Regierung 20 Tiere sterilisieren lassen.
Foto: DPA
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Mehrere Haken bei Sterilisation

Die Vierbeiner werden zunehmend gefährlicher für die Bevölkerung, zerstören Felder und bringen das Ökosystem aus dem Gleichgewicht. Seit März 2022 stehen die Tiere in Kolumbien zudem auf der Liste der invasiven Arten. Deshalb möchte die Regierung die unkontrollierte Vermehrung eindämmen. Aktuell leben 160 Flusspferde im Fluss Rio Magdalena.

Die Sterilisation ist jedoch ein schwieriges und kostspieliges Unterfangen. Es bestehe die Gefahr, dass die Tiere sterben, allergisch auf die Narkose reagieren oder die tiermedizinische Gruppe vor Ort gefährden, wie das Ministerium mitteilt. Trotzdem soll das Projekt ab nächster Woche beginnen, mit dem Ziel, bis Ende Jahr 20 Tiere zu sterilisieren. Die folgenden Jahre soll die Zahl auf 40 erhöht werden.

Tiger, Giraffen und Nilpferde in Escobars Privatzoo

Ausgelöst wurde die Plage durch vier afrikanischen Nilpferde, die Escobar in den 1980er-Jahren nach Kolumbien auf seinen Wohnsitz Hacienda Nápoles brachte. Escobar hatte sich illegalerweise einen Privatzoo zugelegt. Mit Tigern, Giraffen und Nilpferden. Als der Drogenbaron ums Leben kam, wurden die allermeisten Tiere in andere Zoos gebracht. Doch die vier Nilpferde wilderte man nahe dem Fluss Magdalena aus. Dort leben und vermehren sie sich bis heute. (mgf)

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