«Kommandostab vernichtet»
Ukraine verliert einen ihrer wichtigsten Kommandanten

Bei einem schweren Angriff auf eine Kommandostation sollen Dutzende ukrainische Militärs getötet worden sein. Darunter befand sich auch «einer der wichtigsten ukrainischen Kommandeure».
Publiziert: 20.06.2022 um 12:13 Uhr
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Aktualisiert: 20.06.2022 um 15:37 Uhr

Ukrainische Truppen haben bei den schweren Gefechten im Osten des Landes offenbar einen schweren Rückschlag erlitten. Laut Angaben des russischen Verteidigungsministeriums haben russische Truppen bei einem Raketenangriff einen Führungsgefechtstand mit hochrangigen Offizieren zerstört. Dabei seien «über 50 Generäle und Offiziere» der ukrainischen Armee getötet worden, so ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums.

Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. Allerdings bestätigten die Ukrainer den Tod eines hochrangigen Kommandanten. Oleh Kutsin, Kommandant des Karpathen-Bataillons, sei an der Ostfront umgekommen. «Er war als wahrer Krieger bekannt, als Kommandant geachtet und ein guter Mensch mit einem unbeugsamen Charakter», schrieb der Bürgermeister von Kutsins Heimatstadt auf Facebook.

Angriff mit Lenkwaffen

Kutsin kommandierte das Karpathen-Bataillon. Dabei handelt es sich um eine Spezialeinheit des ukrainischen Militärs. Das Bataillon operiert bereits seit Ausbruch der Kämpfe im Jahr 2014 im Osten der Ukraine. Kutsin galt deswegen als «einer der wichtigsten Kommandeure der ukrainischen Armee», heisst es in dem Facebook-Eintrag.

Oleh Kutsin galt als «einer der wichtigsten ukrainischen Kommandeure». Nun wurde er bei einem russischen Angriff getötet.
Foto: Facebook / Ruslan Martsinkiv
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Wie viele ukrainische Soldaten und Kommandeure bei dem russischen Angriff tatsächlich umgekommen sind, kann nicht unabhängig geprüft werden. Laut russischen Angaben sollen «mehr als 300 Soldaten» und «über 50 Generäle und Offiziere» getötet worden sein. Die Angriffe seien mit Raketen des Typs Kalibr getroffen. Die russischen Lenkwaffen erreichen eine Reichweite von bis zu 2500 Kilometern und wurden bereits an verschiedenen Orten in der Ukraine eingesetzt.

Auch Russen verzeichnen Verluste

Auch die russische Armee verzeichnete in den vergangenen Wochen schwere Verluste. Mehrere hochrangige Kommandeure sind bei den Gefechten umgekommen, etwa der Generalmajor der russischen Armee.

Roman Kutusow starb im Donbass und soll laut ukrainischen Angaben der zehnte russische General gewesen sein, der seit Ausbruch des Krieges getötet wurde. Die russische Seite spricht hingegen von lediglich vier toten Generälen. (zis)

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