Deshalb befindet sich Venezuela in der Krise
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BLICK erklärt:Deshalb befindet sich Venezuela in der Krise

Machtkampf in Venezuela
Deutschland und andere EU-Staaten anerkennen Guaidó als Übergangschef

Deutschland, Frankreich, Spanien und weitere EU-Staaten anerkennen Juan Guaidó als Interimspräsidenten von Venezuela. Die Frist für das Ausrufen von Neuwahlen war am Wochenende abgelaufen.
Publiziert: 04.02.2019 um 12:30 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 19:19 Uhr
Bei Protesten gegen Maduro sind in Venezuela mehrere Menschen getötet worden. Es gab zahlreiche Verhaftungen.
Foto: AFP
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Der umstrittene venezolanische Staatschef Nicolás Maduro gerät weiter unter Druck. Am Montag haben Deutschland, Frankreich, Spanien, Grossbritannien, Schweden und Österreich den venezolanischen Parlamentspräsidenten Juan Guaidó als Übergangspräsidenten anerkannt.

«Ich bedaure, dass Maduro der Aufforderung der EU, freie und faire Präsidentschaftswahlen einzuleiten, nicht nachgekommen ist. Für uns ist Guaidó im Einklang mit der Verfassung Venezuelas Übergangspräsident, um freie, faire und demokratische Präsidentschaftswahlen zu organisieren», teilte der deutsche Aussenminister Heiko Maas (SPD) auf Twitter mit.

Mehrere EU-Staaten teilen Anerkennung mit

Auch der britische Aussenminister Jeremy Hunt bestätigte die Anerkennung Guaidós auf Twitter. Der französische Aussenminister Jean-Yves Le Drian erklärte am Montagmorgen ebenfalls, Guaidó habe die «Legitimität», um Präsidentschaftswahlen zu organisieren. Staatschef Emmanuel Macron teilte auf Twitter mit, auch Frankreich unterstütze den EU-Kontakt mit Guaidó als «verantwortlichem Präsidenten» für Neuwahlen. Die Venezolaner hätten das Recht, sich «frei und demokratisch auszudrücken».

Auch Spanien erkennt nach Medienberichten Guaidó als Interimsstaatschef an. Das Land brauche nun so rasch wie möglich freie und faire Wahlen, sagte der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez. Zudem gaben Regierungsmitglieder aus Österreich, Schweden und Dänemark ihre Unterstützung für Guaidó bekannt.

Russland verurteilt «Einmischung»

Der venezolanische Oppositionsführer Juan Guaidó hatte sich am 23. Januar zum Präsidenten erklärt. Unterstützt wurde er dabei massgeblich von den USA. Gegenwind kommt aus Russland: Der Kreml verurteilt die ausländische Einmischung in Venezuela.

Mehrere europäische Staaten hatten den umstrittenen Staatschef Maduro nach den Krawallen Ende Januar aufgefordert, umgehend Neuwahlen auszurufen und ein Ultimatum gestellt. Die achttägige Frist war am Sonntag abgelaufen.

Die sozialistische Maduro-Regierung hatte Venezuela in die weltweit schlimmste Inflation seit der Weimarer Republik gestürzt. Gemessen an der Kaufkraft ist Venezuela das teuerste Land der Erde. 

Der deutsche Aussenminister Heiko Maas kündigte Hilfsgelder in Höhe von fünf Millionen Euro für humanitäre Hilfe an, «sobald die politischen Rahmenbedingungen dies zulassen». (kin)

Machtkampf in Venezuela

Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.

Maduros Wiederwahl in den vorgezogenen Wahlen letzten Jahres ist umstritten und viele westliche Länder anerkennen seine Regierung nicht, da die Wahl manipuliert gewesen sein soll. Seit seinem Amtstritt Anfang Januar gab es gewaltsame Unruhen und Proteste in Venezuela. Seit dem Putschversuch durch Guaidó herrscht ein erbitterter Machtkampf. BLICK erklärt die Hintergründe und wichtigsten Fragen zum Konflikt.

Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.

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