Macron nennt Tat «terroristischer Akt»
Explosion vor Synagoge in Südfrankreich

Eine Explosion vor einer Synagoge in La Grande-Motte hat die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft auf den Plan gerufen. Die Ermittlungen wurden von der Behörde in Paris bestätigt.
Publiziert: 24.08.2024 um 13:56 Uhr
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Aktualisiert: 24.08.2024 um 19:16 Uhr
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Nach der Explosion vor einer Synagoge im südfranzösischen La Grande-Motte hat die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Das bestätigte die Behörde der Deutschen Presse-Agentur in Paris.

Konkret ermittelt die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft zu versuchter Tötung mit Terrorismus-Bezug und Zerstörung mit gefährlichen Mitteln sowie terroristischer Vereinigung. Die Ermittlungen liefen, um den Täter festzunehmen. Fast 200 Polizisten und Gendarmen seien im Einsatz. 

Zwei Autos in Brand

Am Morgen hatten zunächst zwei Autos vor der Synagoge in der Nähe von Montpellier gebrannt. In einem der Fahrzeuge explodierte eine Gasflasche, wie ein Sprecher der Gendarmerie sagte. Dabei wurde ein Polizist verletzt. In dem Gebäude kam demnach niemand zu Schaden.

In der südfranzösischen Stadt La Grande-Motte haben sich am Samstagmorgen mehrere Brände und eine Explosion bei einer Synagoge ereignet.
Foto: imago/PanoramiC
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Auch zwei Türen der Synagoge seien in Brand gesetzt worden. Ob dies vor oder nach der Explosion geschehen sei, sei unklar.

Frankreichs geschäftsführender Innenminister Gérald Darmanin liess anordnen, die Präsenz von Sicherheitskräften vor jüdischen Gotteshäusern sofort zu erhöhen. Auf X schrieb er von einer «offenbar kriminellen versuchten Brandstiftung». Er drücke der jüdischen Gemeinschaft seine volle Unterstützung aus.

Regierungsmitglieder reisen an Anschlagsort

Premier Attal sprach auf X von einer antisemitischen Tat. «Ein weiteres Mal wurden unsere jüdischen Mitbürger als Ziel genommen.»

Der Vorsitzende des Dachverbands jüdischer Organisationen in Frankreich Crif, Yonathan Arfi, schrieb, die Explosion habe zu einem Zeitpunkt stattgefunden, zu dem die Ankunft von Gläubigen an der Synagoge erwartet werden könne. Es handle sich nicht nur um einen Angriff auf ein Gotteshaus, sondern den Versuch, Juden umzubringen.

Premier Attal und Innenminister Darmanin sind am Nachmittag an den Anschlagsort gereist. «Wir können davon ausgehen, dass wir einem absoluten Drama entgangen sind», meinte der Premier. Ersten Erkenntnissen zufolge sei der Täter sehr entschlossen gewesen. Wäre die Synagoge zum Tatzeitpunkt gefüllt gewesen und wären Menschen nach draussen gekommen, hätte es vermutlich Tote gegeben. Die Tat sei empörend. Attal verwies auch auf die steigende Zahl antisemitischer Übergriffe in Frankreich.

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