Morgan Ribeiro (†20) wollte endlich schlank sein, also entschloss sie sich für eine Magen-Bypass-OP in der Türkei. Etwas mehr als 2800 Franken musste die Britin für den Eingriff überweisen. Auf Tiktok teilte sie noch ihre Vorfreude auf die Reise. «Mein letzter Beitrag vor der Operation zur Gewichtsreduktion – wir sehen uns auf der anderen Seite», postete sie. Die Operation bezahlte die junge Frau, die jahrelang wegen ihres Gewichts gemobbt worden war, mit ihrem Leben. Das berichtet die «Daily Mail».
Der Fall sorgt in Grossbritannien für Empörung. Morgans Mutter wandte sich an die Regierung und forderte mehr Aufklärung zu den gefährlichen Operationen.
Herzinfarkt und künstliches Koma
Drei Monate vor der OP hatte Morgan ein virtuelles Beratungsgespräch mit dem türkischen Unternehmen, das Aufenthalt und OP organisierte. Zehn Zentimeter ihres Dünndarms wurden während des Eingriffs entfernt. Alles sei erfolgreich verlaufen, sagten die Ärzte anschliessend. Also trat Morgan die Heimreise an.
Im Flieger verschlechterte sich ihr Zustand jedoch rapide. Sie klagte über grosse Schmerzen, hatte Fieber. Es ging ihr so schlecht, dass das Flugzeug in der serbischen Hauptstadt Belgrad zwischenlanden musste, damit Morgan medizinisch versorgt werden konnte.
Es kam heraus, dass ihr Dünndarm während der Operation verletzt wurde. Bei Morgan wurde eine Blutvergiftung infolge einer Infektion festgestellt.
Was als Trip in ein neues Leben begann, endete im Desaster. Nach einem Herzinfarkt wurde Morgan in ein künstliches Koma versetzt, aus dem sie nicht mehr aufwachte.
Magen-Bypass-OP für schnelle Abnahme
Bei einer Magen-Bypass-OP wird neben einer Kürzung des Dünndarms auch der Magen verkleinert. Die Folge: Die Sättigung setzt früher ein, es wird weniger Energie aus der Nahrung aufgenommen und die Pfunde purzeln.
Morgan hatte den Eingriff auch in Grossbritannien vornehmen lassen können – wenn sie bereit gewesen wäre, lange zu warten. Doch darauf hatte sie keine Lust. Ihre Ungeduld kostete sie das Leben. (nad)