Mann im Schlaf im Wohnmobil erschossen
Bub (10) gesteht Rätsel-Mord in den USA

Ein Mann wurde vor zwei Jahren in den USA erschossen, während er schlief. Die Ermittler standen vor einem Rätsel. Jetzt wurde der Fall doch noch gelöst. Der Täter: ein kleiner Bub.
Publiziert: 20.04.2024 um 14:12 Uhr
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Aktualisiert: 20.04.2024 um 14:45 Uhr

Es ist kaum zu glauben: Ein Bub (10) hat einen ungelösten Mord in Texas aus dem Jahr 2022 gestanden. Er sagte den Ermittlern, er habe einen ihm unbekannten Mann erschossen, während das Opfer schlief.

Der Junge, der kurz vor seinem achten Geburtstag stand, als er den Mann tötete, kann aufgrund seines Alters nicht wegen des Verbrechens angeklagt werden. Nach texanischem Recht muss ein Kind mindestens zehn Jahre alt sein, um strafmündig zu sein. Der Junge befindet sich in Jugendhaft, weil er bei einem anderen Vorfall Anfang des Monats einen Schüler in einem Bus bedroht hatte, wie ABC News berichtet.

Beim Opfer handelt es sich um Brandon R.* (†32). Er war gerade in einen Wohnmobilpark eingezogen, als der Bub ihn in den Kopf schoss. Die mögliche Verbindung des Jungen zu dem Fall wurde aufgedeckt, nachdem die Ermittler am 12. April dieses Jahres wegen eines Schülers kontaktiert wurden, der gedroht hatte, einen anderen Schüler in einem Schulbus anzugreifen und zu töten. Sie erfuhren, dass der Junge bereits früher geäussert hatte, er habe vor zwei Jahren jemanden getötet.

Brandon R. wurde vor zwei Jahren mitten im Schlaf erschossen.
Foto: K Sat Screenshot
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Die Waffe hatte er vom Grossvater

Der Junge wurde in ein Kinderfürsorgezentrum gebracht, wo er den Ermittlern zufolge Einzelheiten zum Mord beschrieb, die nur der Täter wissen konnte. Der Junge sagte, er habe seinen Grossvater besucht, der ein paar Grundstücke von R. entfernt in einem Wohnmobilpark lebte. Die Waffe, eine Pistole, hatte er aus dem Handschuhfach im Truck des Grossvaters genommen. Er erklärte, wie er danach in das Wohnmobil eindrang, R. in den Kopf schoss, nochmal abdrückte und in die Couch schoss und sich dann davonschlich. Die Waffe legte er wieder zurück. 

Sein Opfer habe er nicht gekannt, nur einmal zufällig im Wohnmobilpark gesehen. Er habe keinen Grund gehabt, ihn zu töten, sagte der Killer-Bub bei der Befragung. Die Leiche von R. wurde zwei Tage später gefunden, weil er nicht zur Arbeit gekommen war. Die Pistole hatte der Grossvater wenig später verkauft. Die Polizei konnte sie ausfindig machen. Ein Abgleich mit den Spuren am Tatort ergaben: Es muss die Tatwaffe sein. 

Der Junge wurde wegen der Schwere des Verbrechens und der anhaltenden Sorge um das psychische Wohlergehen des Kindes in 72-stündigen Notarrest genommen, teilte das Büro des Sheriffs mit.

Er wurde zur Untersuchung und Behandlung in eine Psychiatrie in San Antonio gebracht und untersucht. (jmh)

*Name bekannt 

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