Massaker in Nigeria
Bis zu 150 Tote bei Angriff von Boko Haram

Bei einem Angriff der Islamistengruppe Boko Haram auf ein Dorf im Nordosten Nigerias sind Augenzeugenberichten zufolge bis zu 150 Menschen ums Leben gekommen.
Publiziert: 18.08.2015 um 16:44 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 23:22 Uhr
Bild vom 30. Juli 2015: Soldaten räumen ein Boko-Haram-Camp in Nigeria.
Foto: Keystone

Die Mehrzahl der Menschen sei auf der Flucht in einem Fluss ertrunken, sagte ein Bewohner von Kukuwa-Gari heute Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Zahlreiche andere seien bei dem Angriff am erschossen worden. Ein örtlicher Regierungsvertreter bestätigte den Angriff, sprach aber von rund 50 Toten.

Dutzende Angreifer seien mit Motorrädern und einem Auto in das Dorf eingefallen und hätten sofort das Feuer eröffnet, berichteten die Augenzeugen. Die meisten Dorfbewohner, vor allem Frauen und Kinder, seien in Panik in Richtung des Flusses gerannt.

Dabei seien sie von den Angreifern verfolgt worden, die auf sie geschossen hätten. Im Bemühen, den Angreifern zu entkommen, seien sie in den Fluss gesprungen, berichteten die Bewohner. Einer der Angreifer habe gezielt einen Fischer erschossen, der versucht habe, die Ertrinkenden zu retten.

Der Angriff auf das Dorf ereignete sich den Angaben zufolge bereits am vergangenen Donnerstag. Weil die Extremisten die Telekommunikationsmasten in der Gegend im Zuge ihres seit 2009 andauernden Aufstands zerstörten, dauerte es aber fünf Tage, bis die Nachricht an die Öffentlichkeit drang. Das Dorf Kukuwa-Gari liegt rund 50 Kilometer von Damaturu entfernt, der Hauptstadt des Bundesstaates Yobe. (SDA)

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