Zwei Menschen sind nach einem Schusswaffenangriff in der norwegischen Hauptstadt Oslo tot. Die Schiesserei ereignete sich im Nachtclub Londoner Pub. Es soll mehrere Schwerverletzte geben. 19 Menschen seien medizinisch versorgt worden. Einsatzleiter Tore Barstad sagte laut norwegischem Sender NRK, alles deute darauf hin, dass es sich um einen Einzeltäter handele.
Die norwegische Polizei stuft die Tat als «terroristischen Akt» ein. Staatsanwalt Christian Hatlo erklärte am Samstagmorgen auf einer Pressekonferenz, dass gegen den mutmasslichen Täter wegen Mordes, versuchten Mordes und Terrors ermittelt werde. Hintergrund für den Terrorvorwurf sei unter anderem die Zahl der Tatorte.
Dem Sender NRK zufolge gab es mindestens drei Tatorte: neben dem Londoner Club auch ein benachbarter Club und eine nahe gelegene Strasse. Angaben zum Alter oder zur Identität des Festgenommenen machte die Polizei nicht.
Mutmasslicher Täter ist vorbestraft
Der Festgenommene habe sich bislang nicht geäussert. Die Polizei habe seine Wohnung durchsucht, berichtete NRK. Bei dem Angriff seien Schusswaffen verwendet worden, von denen zwei sichergestellt worden seien, zitierte NRK Barstad. Der mutmassliche Täter ist ein norwegischer Staatsbürger iranischer Herkunft, wie die Zeitung «Aftenposten» berichtet.
Er wurde in der Vergangenheit bereits wegen eines Drogendelikts und dem Tragen einer Waffe verurteilt. Ausserdem soll er vor einigen Jahren eine Strafe wegen Körperverletzung erhalten haben.
Zivilisten halfen bei Festnahme
Ein Reporter war Augenzeuge und erzählte, er habe einen Mann mit Tasche zu dem Tatort kommen sehen, er habe eine Waffe genommen und begonnen zu schiessen. Im Nachtclub habe es eine Panik gegeben, zitiert der Sender einen anderen Augenzeugen.
Die Zeitung «Aftenposten» berichtete, der Nachtclub Londoner Pub befinde sich in einer beliebten Strasse im Zentrum von Oslo. In dem Nachtclub für Schwule seien mehrere Schüsse gefallen. Zivilisten hätten bei der Festnahme des Verdächtigen geholfen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf die Polizei.
Am Samstag soll in Oslo eigentlich die Pride-Parade zum 40. Mal stattfinden. Die Polizei prüft, ob der Vorfall Folgen für die Veranstaltung hat. (euc/gin/SDA)