Mindestgebot 450'000 Euro
Hitlers Mütze unterm Hammer

Das Auktionshaus garantiert die Echtheit: Unter den Hammer kommen diverse persönliche Gegenstände von Hitler. Es wird ein Ansturm von Bietern aus der ganzen Welt erwartet – allein Hitlers Mütze soll über eine Million Euro einbringen. Skrupel hat der Versteigerer keine.
Publiziert: 17.06.2019 um 09:17 Uhr
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Aktualisiert: 15.07.2019 um 13:49 Uhr
Die Mütze sei garantiert authentisch, sagt das Auktionshaus. Hitler habe diesen Typ Mütze bis 1938 getragen.
Foto: Auktionshaus Andreas Thies
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Die Mütze war bereits vor Jahren von einem US-Militaria-Händler für eine Million Dollar angeboten worden. Jetzt beträgt der Schätzpreis 450'000 Euro. Bei der teuren Kopfbedeckung handelt es sich um einen Mützentyp, den Hitler bis 1938 getragen haben soll. Danach trug er ein «feldgraues Modell». 

Mit unter den Hammer bringt ein Auktionshaus in Baden Württemberg das «Braunhemd» von Hitler für 600'000 Euro – mitsamt «Blutorden», den Teilnehmer des «Hitler-Putsches» 1923 in München erhielten. Schätzpreis: 200'000 Euro. Gebote für Hitlers Pistole starten bei einer halben Million Euro.

Das Auktionshaus Andreas Thies sagt, die Besitzverhältnisse der persönlichen Gegenstände von Adolf Hitler seien seit Kriegsende 1945 lückenlos gesichert.

Garantiert keine Fälschungen?

Dies, obschon vor kurzem mutmasslich gefälschte Gemälde von Hitler vor einer Auktion sichergestellt wurden. Auch die meisten der weltweit angebotenen Hitler-Unterschriften sind gefälscht. Das Gleiche gilt für viele seiner angeblich persönlichen Gegenstände.

Was macht das Auktionshaus so sicher, keinem Fälscher aufgesessen zu sein? Die einzigen authentischen persönlichen Uniformstücke von Hitler sollen sich im Besitz von einem Moskauer Museums befinden. Sowjet-Soldaten hatten diese 1945 im Führer-Bunker entdeckt.

«Die Herkunft ist von uns penibel geprüft», zitiert das Magazin «Focus» den Auktionator Andreas Thies. «Die Sachen sind 1945 von dem US-Offizier Ben Lieber in Hitlers Wohnung am Münchner Prinzregentenplatz gefunden worden. Wir garantieren die Echtheit.»

Amerikaner schleppten ab, was sie tragen konnten

Hitler hatte kurz vor seinem mutmasslichen Selbstmord angeordnet, alle seine persönlichen Gegenstände zu vernichten. Seine Münchner Wohnung, die heute eine Polizeistation ist, ging offenbar vergessen.

Gleich nach Kriegsende marschierte Benjamin Lieber, Oberleutnant einer Panzervernichtungseinheit der Amerikaner, in München ein. Lieber und ein paar Armeekameraden räumten aus Hitlers unzerstörter Wohnung, was sie tragen konnten. Darunter auch das «Braunhemd» Hitlers mitsamt seinem Eisernen Kreuz 1. Klasse aus dem 1. Weltkrieg und das Verwundetenabzeichen, das der einstige Frontsoldat Hitler mit Stolz trug.

Keine Skrupel, mit Hitler Geld zu verdienen

1968 wurden die Hitler-Gegenstände dem inzwischen pensionierten Soldaten Lieber von seinem Fahrer gestohlen. Dieser verkaufte die Sachen an einen US-Militaria-Händler, der sich dann aber mit dem bestohlenen Lieber einigte. Seither gab es verschiedene dokumentierte Besitzerwechsel.

Gefragt, ob er keine Skrupel habe, mit Hitler Geld zu verdienen, sagte Thies dem Journalisten: «Diese Gegenstände sind herausragende Geschichtszeugnisse, die für künftige Generationen bewahrt werden müssen.»

Das Auktionshaus sei nicht auf das Dritte Reich spezialisiert. Er würde auch Nachlässe von Kommunistenführern versteigern. (kes)

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