Moskau tobt
Ukraine legt 12-Punkte-Plan für Krim-Befreiung vor

Erstmals haben die ukrainischen Behörden einen Plan für die Befreiung der Krim vorgelegt. In Moskau stösst dieser auf wenig Begeisterung.
Publiziert: 02.04.2023 um 16:29 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2023 um 19:00 Uhr

Seit 2014 hält Russland die ukrainische Halbinsel Krim besetzt. Der russische Präsident Wladimir Putin (70) fackelte nach dem Einmarsch seiner Truppen auf der Halbinsel nicht lange und annektierte die Halbinsel.

Nun hat die Ukraine einen 12-Punkte-Plan für die «Befreiung» der Krim vorgelegt. So soll etwa die Brücke zwischen der Krim und dem russischen Festland wieder abgerissen werden, schreibt der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats der Ukraine, Oleksij Danilow (60), am Sonntag auf Facebook. Die Krim-Brücke soll Experten zufolge zu den Lieblingsprojekten von Putin gehören. Der Präsident liess es sich nicht nehmen, die Brücke persönlich einzuweihen. Im vergangenen Herbst wurde die Brücke bei einem Anschlag teilweise beschädigt. Mittlerweile ist sie wieder aufgebaut.

Laut dem ukrainischen Plan sollen die Behörden-Mitglieder, die seit 2014 mit den Russen zusammenarbeiten, zur Rechenschaft gezogen werden. Man wolle eine «Säuberung nach dem Vorbild der Entnazifizierung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg» durchführen, schreibt Danilow.

Oleksij Danilow veröffentlichte am Sonntag einen 12-Punkte-Plan zur Befreiung der Krim.
Foto: keystone-sda.ch
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Heftige Reaktionen in Russland

Russen, die nach 2014 auf die Krim gezogen seien, sollen vertrieben werden. Auch Verträge von gekauften Grundstücken und andere Verträge würden annulliert werden. «Es wird ein umfassendes Programm der ‹Entgiftung› umgesetzt, das die Folgen des langjährigen Einflusses der russischen Propaganda auf das öffentliche Bewusstsein eines Teils der Bevölkerung der Halbinsel neutralisiert», so Danilow weiter.

Die Pläne der ukrainischen Behörden stiessen im Kreml auf wenig Begeisterung. Russische Medien griffen den Plan auf. Der prorussische Statthalter der Stadt Sewastopol auf der Krim, Michail Raswoschajew, bezeichnete den Plan als «krank». Raswoschajew sagte: «Es wäre falsch, die Äusserungen kranker Leute ernst zu nehmen. Sie müssen geheilt werden.»

Weitere Punkte umfassen die «Erstellung einer umfangreichen Dokumentation über russische Verbrechen an ukrainischen Bürgern» und die sofortige Freilassung aller inhaftierten ukrainischen Bürger, schrieb Danilow weiter. Zudem solle die Stadt Sewastopol umbenannt werden.

Russland hatte in den vergangenen Wochen immer wieder damit gedroht, die Krim mit allen Mitteln zu verteidigen. Zudem forderte der Kreml die internationale Anerkennung der Krim als Teil von Russland, um Friedensgespräche mit der Ukraine aufzunehmen. Die Ukraine und grosse Teile der internationalen Gemeinschaft lehnen diesen Plan ab. (zis)

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