Schwager (27) von Rebecca erneut festgenommen
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Tatverdacht wegen Totschlags:Schwager (27) von Rebecca erneut festgenommen

Mutter der vermissten Rebecca (15) glaubt an Entführung
«Lasst meine Tochter endlich frei»

Rebeccas Familie ist verzweifelt. Seit bald sechs Wochen ist der Teenager (15) aus Berlin verschwunden. Die Polizei geht von einem Mordfall aus. Doch die Familie glaubt fest daran: Rebecca wurde gekidnappt – und sie lebt.
Publiziert: 29.03.2019 um 16:45 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2019 um 13:12 Uhr
Brigitte (52) und Bernd Reusch (55). Die Mutter glaubt fest daran, dass Rebecca noch lebt.
Foto: Screenshot/rtl.de
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Bald ist es schon sechs Wochen her, seit die Schülerin Rebecca (15) aus Berlin verschwunden ist. Sechs Wochen ohne ein Lebenszeichen. Sechs Wochen Verzweiflung bei der Familie. Alle Bemühungen, die Schülerin zu finden, schlugen bisher fehl. Die Ermittler nehmen an, dass Rebecca tot ist. Aller Verzweiflung zum Trotz gibt ihre Mutter Brigitte Reusch die Hoffnung nicht auf: Sie glaubt fest daran, ihre Tochter bald in die Arme zu schliessen, wie sie im Interview mit «RTL» preis gibt.

Mit wässrigen Augen sitzt sie in ihrem Wohnzimmer, schluckt zwischen den Sätzen. Sie sei überzeugt, dass Rebecca «weggeschnappt» wurde und von Fremden irgendwo festgehalten werde. «Und darum möchte ich auch bitten, wenn diejenigen mich hören, sie endlich freizulassen», sagt sie.

«Such Tochter doch selbst!»

Die letzten Wochen hätten sie und ihre Familie sehr viel Hass und Anfeindungen ertragen müssen. Brigitte Reusch erzählt: «Auf offener Strasse wurde mir gesagt, ich solle meine Tochter doch selbst suchen, statt die Steuergelder dafür zu verschwenden.» 

Auf der Suche nach Rebecca tappt die Polizei weiterhin im Dunkeln. Zuletzt wurde der Schwager des Mädchens, Florian R.* (27) aus der Untersuchungshaft entlassen. Er galt zunächst als Hauptverdächtiger. Seine Familie hatte auch während der Zeit hinter Gitter zu ihm gehalten – immer seine Unschuld beteuert. R. ist aber weiterhin im Visier der Ermittler.

Der Fall Rebecca
  • 18. Februar 2019: Rebecca (15) verschwindet in den frühen Morgenstunden aus dem Haus ihrer Schwester und deren Ehemann Florian R. Seitdem gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihr.
  • 28. Februar 2019: Rebeccas Schwager Florian R. (27) wird festgenommen. Die Ermittler glauben, er habe etwas mit ihrem Verschwinden zu tun.
  • 1. März 2019: Florian R. wird freigelassen, weil es keinen hinreichenden Vertdacht gibt.
  • 4. März 2019: Erneut wird Florian R. verhaftet. Während den Befragungen verstrickt er sich in Widersprüchen. Trotzdem glaubt die Familie der Vermissten an seine Unschuld.
  • 5. März 2019: Die Ermittler finden Haare von Rebecca im Kofferraum des Autos von Florian R. und seiner Schwester. Auch Fasern einer Decke können sichergestellt werden.
  • 6. März 2019: Die Staatsanwaltschaft Berlin veröffentlicht Bilder von Florian R. und dessen Auto, einem roten Twingo. Die Ermittler bitten in einer Folge von «Aktenzeichen XY» um Hinweise: Wer hat Florian R. oder sein Auto am Tag von Rebeccas Verschwinden gesehen?
  • 7. März 2019: Die Polizei durchsucht ein Waldstück in Brandenburg mit Spürhunden. Ein Erfassungssystem hatte den Wagen von Florian R. auf der Autobahn in der Nähe registriert. Er schweigt zu den Vorwürfen. Die Suche bleibt ohne Erfolg.
  • 8. März 2019: Polizei setzt Suche mit Spürhunden fort. Mittlerweile sind mehrere hundert Hinweise eingegangen.
  • 9. März 2019: Florian R. nimmt sich eine Anwältin. Ex-Polizistin Petra Klein soll ihn verteidigen.
  • 22. März 2019: Florian R. wird aus der Untersuchungshaft entlassen.
  • 27. März 2019: Die Polizei stoppt die Suche nach Rebecca.
  • 29. März 2019: Die Suche wird wieder aufgenommen. Beamte suchen mit Spürhunden die Gegend um die Autobahn 12 Berlin-Frankfurt ab.
  • 10. April 2019: Leichenspürhunde durchkämmen ein Waldstück südöstlich von Berlin. Ohne Erfolg.
  • 18. Februar 2019: Rebecca (15) verschwindet in den frühen Morgenstunden aus dem Haus ihrer Schwester und deren Ehemann Florian R. Seitdem gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihr.
  • 28. Februar 2019: Rebeccas Schwager Florian R. (27) wird festgenommen. Die Ermittler glauben, er habe etwas mit ihrem Verschwinden zu tun.
  • 1. März 2019: Florian R. wird freigelassen, weil es keinen hinreichenden Vertdacht gibt.
  • 4. März 2019: Erneut wird Florian R. verhaftet. Während den Befragungen verstrickt er sich in Widersprüchen. Trotzdem glaubt die Familie der Vermissten an seine Unschuld.
  • 5. März 2019: Die Ermittler finden Haare von Rebecca im Kofferraum des Autos von Florian R. und seiner Schwester. Auch Fasern einer Decke können sichergestellt werden.
  • 6. März 2019: Die Staatsanwaltschaft Berlin veröffentlicht Bilder von Florian R. und dessen Auto, einem roten Twingo. Die Ermittler bitten in einer Folge von «Aktenzeichen XY» um Hinweise: Wer hat Florian R. oder sein Auto am Tag von Rebeccas Verschwinden gesehen?
  • 7. März 2019: Die Polizei durchsucht ein Waldstück in Brandenburg mit Spürhunden. Ein Erfassungssystem hatte den Wagen von Florian R. auf der Autobahn in der Nähe registriert. Er schweigt zu den Vorwürfen. Die Suche bleibt ohne Erfolg.
  • 8. März 2019: Polizei setzt Suche mit Spürhunden fort. Mittlerweile sind mehrere hundert Hinweise eingegangen.
  • 9. März 2019: Florian R. nimmt sich eine Anwältin. Ex-Polizistin Petra Klein soll ihn verteidigen.
  • 22. März 2019: Florian R. wird aus der Untersuchungshaft entlassen.
  • 27. März 2019: Die Polizei stoppt die Suche nach Rebecca.
  • 29. März 2019: Die Suche wird wieder aufgenommen. Beamte suchen mit Spürhunden die Gegend um die Autobahn 12 Berlin-Frankfurt ab.
  • 10. April 2019: Leichenspürhunde durchkämmen ein Waldstück südöstlich von Berlin. Ohne Erfolg.
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Viele Fragen bleiben derweil offen. Bekannt ist nur, dass Rebecca das Haus ihrer ältesten Schwester Jessica (27), in dem sie übernachtet hatte, vor sieben Uhr verliess. Viel zu früh, um in die Schule zu gehen. Die Polizei geht davon aus, dass Rebecca das Haus nicht lebendig verlassen hat. 

«Plötzlich spüre ich diese Leere»

Schwester Vivien (23) veröffentlicht indes einen Brief an Rebecca auf Instagram: «Der Schmerz ist unerträglich. Immer wieder denke ich an unsere gemeinsamen Momente zurück und mir kommen die Tränen … und plötzlich spüre ich diese Leere. Du bist nicht da. Es kommt mir vor wie Jahre. Eine unerträgliche, unglaublich schmerzhafte Zeit. Kein Lebenszeichen von Dir. Niemand, der so etwas erlebt hat, kann sich ansatzweise vorstellen, wie es in uns aussieht. Du fehlst.»

Dazu postet sie Fotos von früher, unbeschwerten Zeiten: Die Schwestern schneiden Grimassen, lächeln in die Kamera. Wie ihre Mutter hofft auch Vivien weiterhin. Im Brief schreibt sie: «Ich weiß, dass du da bist. Ich spüre, dass du lebst. Das gibt mir Kraft.» (hah)

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