Nach Anschlag auf Juden
Trump witzelt über «Bad Hair Day»

In einer Synagoge in Pittsburgh hat ein Attentäter 11 Menschen erschossen. US-Präsident Donald Trump ist bei einer Wahlkampfveranstaltung trotzdem zu Scherzen aufgelegt.
Publiziert: 28.10.2018 um 14:15 Uhr
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Aktualisiert: 28.10.2018 um 14:25 Uhr
Trump witzelt über seine Haare
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Wenige Minuten nach Attentat-Rede:Trump witzelt über seine Haare

US-Präsident Donald Trump steht wegen seiner Reaktion nach der Attacke auf eine Synagoge in Pittsburgh mit 11 Todesopfern in der Kritik. Zahlreiche Twitter-Nutzer werfen ihm Geschmacklosigkeit vor. Verschiedene Medien kritisieren sein mangelndes Feingefühl. Der Grund ist ein Witz, den Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung zum Besten gab.

Berater hatten dem Präsidenten nahegelegt, angesichts des Anschlags den Auftritt in Indianapolis abzusagen. Doch Trump weigerte sich. An der Wahlkampfveranstaltung leistete er sich schliesslich den Scherz, er hätte den Termin vielleicht streichen sollen, weil er einen «Bad Hair Day» habe.

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Pressekonferenz bei schlechtem Wetter

Trump hatte vor dem Abflug mit der Air Force One nach Indianapolis eine Pressekonferenz zum Blutbad in Pittsburgh gegeben. Da dies unter freiem Himmel und bei schlechtem Wetter geschah, litt die präsidiale Frisur schwer. Immerhin wisse man jetzt, dass es sein eigenes Haar sei, scherzte Trump an der Wahlkampfveranstaltung. «Aber die schlechte Nachricht ist, dass jemand sagte, es sehe besser aus als normalerweise», sagte Trump weiter.

Zuvor hatte sich Trump auf Twitter bereits mehrmals und in ernsthafter Weise zum Anschlag auf die Synagoge geäussert. «Diese bösartige antisemitische Attacke ist ein Angriff gegen die Menschheit», twitterte er. Nunmehr müssten alle daran arbeiten, «das Gift des Antisemitismus aus unserer Welt zu entfernen». Man müsse sich vereinigen, um «den Hass zu überwinden». Trump kündigte einen Besuch in Pittsburgh an. Zudem forderte er schnellere Todesurteile für Mörder.

Und dann ist Baseball das grosse Thema

Wenige Stunden nach seinen Tweets zu den Ereignissen in Pittsburgh wandte sich der Präsident einer anderen Herzensangelegenheit zu: dem Baseball. Trump wettert gegen den Trainer der Los Angeles Dodgers, Dave Roberts. «Es ist erstaunlich, wie ein Manager einen Pitcher herausnimmt, der durch fast sieben Innings locker und dominierend ist, Rich Hill von den Dodgers, und nervöse Helfer ins Spiel bringt, die vernichtet werden. Vier-Punkte Führung weg. Trainer machen das die ganze Zeit, Riesen-Fehler!» (noo)

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