«Es ist eine grosse Tragödie»
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Bürgermeister an Unfallstelle:«Es ist eine grosse Tragödie»

Nach Busunglück vier Menschen aus Flammen gerettet
Gambier Boubacar Toure (27) ist der Held von Venedig

Das schwere Busunglück bei Venedig hat mindestens 21 Menschen das Leben gekostet. Diese Zahl wäre unter Umständen noch höher ausgefallen, hätten sich zwei heldenhafte Arbeiter nicht ins Feuer geworfen.
Publiziert: 04.10.2023 um 11:11 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2023 um 13:27 Uhr

Der Gambier Boubacar Toure (27) hat mehrere Bus-Insassen vor dem Tod gerettet. Zusammen mit einem Kollegen ist er laut einem Bericht auf das Fahrzeug zugerannt und habe vier oder fünf Personen, darunter ein Kind, aus dem Feuer gezogen.

Der Arbeiter des Schiffsbauunternehmens «Fincantieri» erzählte der Zeitung «Il Gazzettino», dass er der Feuerwehr, die als Erstes vor Ort war, bei der Rettung von vier Personen half. Er konnte auch ein kleines, eingeklemmtes Mädchen aus dem Wrack ziehen und es einer der 118 Ambulanzen übergeben. «Ausser ihnen konnte ich noch einen kleinen Hund befreien», erzählt der junge Mann. Er und sein Kollege hätten keine Sekunde darüber nachgedacht und sich sofort in den Bus gestürzt.

Video zeigt Unfallstelle von oben
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Bus in Italien verunglückt:Video zeigt Unfallstelle von oben

Retter mussten sich auf die Überlebenden konzentrieren

Die beiden Arbeiter hatten gerade ihre Schicht in der nicht weit entfernten Fabrik beendet. Sofort liefen sie auf den Bus zu, der gerade Feuer gefangen hatte, und sprangen hinein. «Ich sah den Fahrer im Führerhaus des Busses, aber er war bereits tot», erzählte Boubacar. «Der Feuerwehrmann sagte mir dann, dass wir an die Lebenden, die Verletzten, denken müssten, und so half ich ihm, diese Menschen herauszuholen und nach draussen zu bringen.» Dem jungen Mann fällt es sichtlich schwer, vom Erlebnis zu erzählen. Immer wieder muss er sich neu sammeln.

Der Gambier Boubacar Toure hat mehrere Menschen aus den Flammen gerettet.
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In der Nacht hatten die Rettungsteams in der Nähe der Überführung eine provisorische Leichenhalle eingerichtet, indem sie einige Laken zwischen die Pylonen spannten. Krankenwagen warteten, um die letzten Opfer des Unfalls zu bergen. Die Unfallstelle ist mittlerweile eingezäunt und abgesperrt. Der Bus wurde mit Kranen angehoben und abtransportiert.

Die Bilder der auf die Brücke gerichteten Überwachungskameras sollen nun Aufschluss über die Dynamik des Unfalls bringen und klären, warum das Fahrzeug von Brücke stürzte. (ene)

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