Nach Einsatz bei Wagner-Gruppe
Russischer Mörder tötet nach Begnadigung in seinem Dorf

Weil er für Russland im Ukraine-Krieg als Teil der Wagner-Gruppe kämpfte, wurde ein verurteilter Mörder begnadigt. Mit fatalen Folgen: Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg schlug er wieder zu.
Publiziert: 31.03.2023 um 15:04 Uhr
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Aktualisiert: 31.03.2023 um 16:13 Uhr

Zehntausende russische Häftlinge haben sich im Ukraine-Krieg der russischen Söldnertruppe Wagner angeschlossen. Kein Wunder: Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin (61) versprach ihnen neben viel Sold auch eine Begnadigung im Gegenzug für ihren Kampf im Donbass.

Prigoschin hielt Wort: Im März kehrten zahlreiche ehemalige Häftlinge frei in ihre Heimat zurück. So auch Iwan Rossomachin (28), wie die US-Denkfabrik «Institute for the Study of War» (ISW) meldet. Lange blieb er allerdings nicht in Freiheit. Denn: Zurück in seiner Heimat wurde Rossomachin wieder straffällig. Er wird des Mordes verdächtigt und wurde erneut festgenommen.

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Er drohte betrunken den Anwohnern

2020 wurde Iwan Rossomachin wegen Mordes zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt. Nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine schloss er sich den Wagner-Söldnern an – gemeinsam mit zahlreichen anderen verurteilten Straftätern.

Iwan Rossomachin, ein verurteilter Mörder und ehemaliger Wagner-Söldner, soll in seiner Heimat wieder getötet haben.
Foto: Twitter @nexta_tv
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Wie das ISW gestützt auf Informationen von verschiedenen Medien berichtet, kehrte Rossomachin am 21. März 2023 von der Front zurück in sein Heimatdorf in der Region Kirow. Dort soll er dann während Tagen betrunken verschiedenen Anwohnern gedroht haben, er werde sie umbringen.

Hat er seine eigene Mutter getötet?

Eine Woche später setzte er seine Drohungen in Taten um. Der leblose Körper einer älteren Person mit zahlreichen Stichwunden wurde gefunden und Rossomachin wegen Mordverdachts von den russischen Behörden festgenommen. Glaubt man Informationen des regimekritischen belarussischen Telegramkanals Nexta Live, handelt es sich bei der Toten gar um Rossomachins Mutter.

Wagner-Chef Prigoschin distanziert sich laut den Berichten von rückfälligen Sträflingen. Er soll gesagt haben, dass er den Fall von Rossomachin bedaure. Seit die Wagner-Gruppe Tausende ehemalige Häftlinge begnadigt habe, seien jedoch «nur 20» Verbrechen in Verbindung mit ihnen gemeldet worden. In diesen Fällen würden sie zurück an die Front gebracht, wird Prigoschin zitiert. Wie das ISW berichtet, sei zu erwarten, dass nach der Rückkehr der ehemaligen Häftlings-Söldner die Kriminalitätsrate in Russland ansteigt. (mel)

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