Nach Israel-Attacke auf Hisbollah
Emirates verbietet Pager und Walkie-Talkies

Die Fluglinie des Emirats Dubai, Emirates, hat ihren Passagieren die Mitnahme von Funkgeräten wie Pagern und Walkie-Talkies untersagt. Allen Passagieren von und nach Dubai sei es «verboten, Pager und Walkie-Talkies in ihrem Gepäck oder in der Kabine mitzuführen.»
Publiziert: 06:40 Uhr
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Aktualisiert: 10:18 Uhr
Ein Flugzeug von Emirates am Flughafen von Dubai. (Archivbild)
Foto: Adam Scheck
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Dies hiess es in einer Erklärung der grössten Fluglinie des Nahen Ostens mit Sitz in Dubai. Das Schreiben stammte vom Freitag.

Angesichts der angespannten Lage in der Region verlängerte die Fluglinie Emirates zudem die Aussetzung ihrer Flüge in den Iran und den Irak bis zum 8. Oktober und in den Libanon bis zum 15. Oktober. Am Donnerstag hatte die Fluggesellschaft all ihre Flüge in den Iran, den Irak und nach Jordanien zunächst bis zum 5. Oktober gestrichen.

Im Libanon waren am 17. September hunderte Walkie-Talkie-Funksprechgeräte von Hisbollah-Kämpfern explodiert, nachdem bereits am Tag zuvor zeitgleich hunderte Funkempfänger, sogenannte Pager, von Hisbollah-Mitgliedern explodiert waren. Pager und Walkie-Talkies nutzen eine eigene Funkfrequenz und gelten daher als zuverlässiger als Mobiltelefone. Anders als bei Handys kann die Kommunikation mit diesen Geräten nicht zurückverfolgt, abgehört oder blockiert werden. Deshalb hatte die pro-iranische Hisbollah-Miliz die Funkgeräte eigens bestellt.

Netanyahu kündigte Vergeltung an

Israel äusserte sich nicht zur Urheberschaft der Explosionen, bei denen 39 Menschen getötet und fast 3000 weitere verletzt wurden. Experten gehen davon aus, dass die explodierten Pager und Walkie-Talkies von Israel abgefangen und präpariert wurden, bevor sie an die Hisbollah geliefert wurden.

In den vergangenen Wochen hat sich der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah deutlich verschärft. Der Iran griff Israel am Dienstagabend zum zweiten Mal binnen sechs Monaten direkt mit Raketen an. Teheran reagierte damit nach eigenen Angaben auf die israelische Militäroffensive im Südlibanon gegen die Hisbollah-Miliz und die Tötung von deren Anführer Hassan Nasrallah. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu kündigte danach Vergeltung an. Seither laufen international Bemühungen, eine weitere Eskalation zu verhindern.

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