Nach Sturm auf Regierungsviertel
Razzien der brasilianischen Polizei gegen Verdächtige

Am 6. Januar hatten Sympathisanten des ehemailigen Präsidenten Bolsonaro die Regierung in Brasilien gestürmt und erhebliche Schäden angerichtet. Die Polizei geht nun gegen die Verdächtigen vor.
Publiziert: 20.01.2023 um 21:17 Uhr
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Aktualisiert: 21.01.2023 um 09:39 Uhr

Nach dem Sturm auf das Regierungsviertel in Brasilia ist die brasilianische Bundespolizei gegen mutmasslich Beteiligte vorgegangen. Bei der Razzia gegen Verdächtige, die bei dem Angriff dabei gewesen oder ihn finanziert haben sollen, wurden in fünf Bundesstaaten und dem Hauptstadtdistrikt 16 Durchsuchungen umgesetzt und fünf Haftbefehle ausgeführt, wie die Polizei auf Twitter am Freitag mitteilte.

Den Verdächtigen wird laut Bundespolizei unter anderem die Bildung einer kriminellen Vereinigung, Anstiftung zu einer Straftat, schwere Sachbeschädigung und versuchter Staatsstreich vorgeworfen.

Unter anderem wurden die Wohn- und Arbeitsräume des mittlerweile suspendierten Gouverneurs von Brasilia, Ibaneis Rocha, durchsucht. Mobiltelefone, Computer und Bargeld wurden beschlagnahmt. Die Anwälte Rochas betonten dem brasilianischen Nachrichtenportal «G1» zufolge dessen Unschuld.

Am 6. Januar stürmten Sympathisanten des ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro den Regierungssitz.
Foto: AFP
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Bolsonaro-Anhänger stürmten Regierung

Am 8. Januar hatten Anhänger des kurz zuvor von Luiz Inácio Lula da Silva abgelösten Staatschefs Jair Bolsonaro den Kongress, den Regierungssitz und den Obersten Gerichtshof in Brasilia gestürmt und erhebliche Schäden verursacht. Präsident Lula warf Teilen der Polizei und des Militärs eine Zusammenarbeit mit den Angreifern vor.

Rund 1500 Sympathisanten Bolsonaros wurden laut Justizminister Flávio Dino vorläufig festgenommen. Bis zum Mittwoch wurden «G1» zufolge 200 Personen wieder freigelassen, weitere über 350 in Untersuchungshaft genommen. Bei rund 900 steht die Analyse der Fälle demnach noch aus.

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