Nach Tod von Anführer al-Aruri
Diese Hamas-Terroristen stehen auf Israels Abschussliste

Israel befindet sich im Krieg mit der Hamas. Netanyahus Ziel ist es, die Terrororganisation zu vernichten. Auch die Anführer, die im Ausland operieren, werden zur Zielscheibe. Am Dienstag wurde Hamas-Führer Saleh al-Aruri in Beirut getötet.
Publiziert: 03.01.2024 um 15:28 Uhr
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Aktualisiert: 03.01.2024 um 16:26 Uhr
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Jenny WagnerRedaktorin News

«Es war ein chirurgischer Schlag gegen die Hamas-Führung» – mit diesen Worten hatte Israels Berater Mark Regev (64) den Tod von Saleh al-Aruri (†57) beschrieben. Er wurde am Dienstag durch eine Explosion in Beirut getötet. US-Sicherheitsbeamte berichten, dass Israel für das Attentat auf den Hamas-Anführer verantwortlich ist. Und er ist nicht der Einzige, der auf Israels Abschussliste steht.

Auf Anweisung von Premierminister Benjamin Netanyahu (74) tötet der israelische Geheimdienst Mossad die Hamas, «wo auch immer sie ist». Auf die Hamas-Anführer im Libanon, in der Türkei und in Katar wird Jagd gemacht. Al-Aruri dürfte die politisch wichtigste Figur der Hamas sein, die bisher durch Israel eliminiert wurde. Welche Namen ausserdem auf der Abschussliste stehen – und welche das israelische Militär bereits getötet hat.

Ismail Hanija

Foto: imago/ZUMA Press

Weit oben auf der Liste Israels steht Ismail Hanija (61), denn er ist der oberste Machthaber der Hamas, der im Ausland operiert. Er war von 2006 bis 2007 Ministerpräsident der Palästinensischen Autonomiebehörde und ist heute eine der wichtigsten Figuren der Hamas. Von Katar und der Türkei aus organisiert er die politischen Aktivitäten der Hamas. Während die Hamas am 7. Oktober Massaker in Israel verübte, feierte Hanija, wie Videos auf X zeigen. 

Saleh al-Aruri wurde am 2. Januar von der israelischen Armee getötet.
Foto: keystone-sda.ch
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Jahia Sinwar

Foto: SOPA Images/LightRocket via Gett

«Jahia Sinwar (61) ist ein toter Mann», sagte Armee-Sprecher Daniel Hagari über den Hamas-Anführer. Er war offenbar einer der Drahtzieher beim Terrorangriff auf Israel. Bei der Gründung der Hamas 1987 half Sinwar, die Terrororganisation aufzubauen. Er war in den 80ern dafür verantwortlich, Palästinenser zu bestrafen, die mit Israel kollaborierten. So bekam er den Namen «Schlächter von Chan Yunis». Im Gefängnis lernte der Hamas-Anführer Hebräisch. 2017 übernahm er nach seiner Freilassung Hanijas Position als Anführer im Gazastreifen. 

Mohammed Deif

Foto: AFP

Der Hamas-Führer Mohammed Deif (58) ist für Israel das, was Osama bin Laden (1957–2011) für die Amerikaner war. Sein richtiger Name ist nicht bekannt. Seit 30 Jahren gehört er zu den meistgesuchten Personen Israels – und dennoch lebt er noch. Deif ist Anführer der Kassam-Brigaden und des bewaffneten Flügels der Hamas. Das einzige Bild, das von ihm existiert, ist über 20 Jahre alt. Mittlerweile dürfte er ganz anders aussehen, denn bei einem israelischen Angriff 2006 soll er ein Auge und ein Bein verloren haben.

Im Gegensatz zu den vielen anderen hochrangigen Hamas-Führern, unter anderem al-Aruri, lebt Deif in Gaza und schickt seine Kinder dort zur Schule. Deif soll die Angriffe am 7. Oktober geplant und geleitet haben.

Marwan Issa

Laut «France24» gilt Marwan Issa (58) als Deifs rechte Hand. Er ist der stellvertretende Anführer der Kassam-Brigaden. Auch er stand Anfang der 2000er auf der Liste der meistgesuchten Hamas-Terroristen und wurde bei einem Attentatsversuch 2006 durch Israel verletzt. Bei den Terrorangriffen am 7. Oktober leitete er die Spezialeinheiten der Hamas.

Chalid Maschal

Foto: keystone-sda.ch

Chalid Maschal (67) regierte die Hamas lange Zeit von Syrien aus, wo er im Exil lebte, bevor Hanija die Führung übernahm. Er soll die radikalen Gruppen der Hamas leiten. 1997 versuchte die Mossad auf Anweisung von Netanyahu, Maschal mit einer giftigen Injektion hinzurichten.

Issam al-Daalis

Der Politiker Issam al-Daalis (57) wurde 2021 zum Verwaltungsausschuss der Hamas-Regierung ernannt. Er ist bisher nicht von westlichen Sanktionen betroffen. Wie «Times of Israel» schreibt, hatte sich al-Daalis mit anderen Mitgliedern des Hamas-Politbüros in Tunneln versteckt, die von den israelischen Verteidigungskräften angegriffen wurden. «Es kann mit Sicherheit gesagt werden, dass der unterirdische Bereich, in dem sie sich aufhielten, sehr stark beschädigt wurde», sagte Armeesprecher Hagari zum Angriff. Mehr ist nicht bekannt.

Diese Hamas-Anführer wurden eliminiert

Die beiden politischen Anführer der Hamas, Zakaria Abu Maamar und Jawad Abu Shammala, wurden am 10. Oktober bei Luftangriffen der Operation «Eiserne Schwerter» in Chan Yunis getötet. Am 14. Oktober wurden die beiden Hamas-Anführer Murad Abu Murad und Ali al-Qadi bei Luftangriffen getötet. Qadi hat am 7. Oktober die Nukhba geleitet, die als Elite der Hamas-Terroristen gilt und in vielen israelischen Siedlungen in der Nähe des Gazastreifens Angriffe startete.

Der palästinensische Oberbefehlshaber der Kassam-Brigaden, Ayman Nofal, wurde am 23. Oktober bei einem Angriff auf ein Flüchtlingslager in Burej getötet. Nach israelischen Angaben war Nofal an «zahlreichen Terroranschlägen» gegen Israel beteiligt. Jamila al-Sahnti war die Ehefrau des verstorbenen Hamas-Mitgründers Abdel Aziz al-Rantisi. 2021 wurde sie als erste Frau Mitglied des Politbüros der Hamas. Am 19. Oktober wurde sie durch Bombenangriffe Israels getötet.

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