Nachdem sich Kabinenwand löste
US-Luftfahrtbehörde ermittelt gegen Boeing

Kürzlich löste sich auf einem Flug der Alaska Airlines ein Teil der Flugzeugwand. Bilder und Videos des Vorfalls gingen in den sozialen Medien viral. Nun muss sich Boeing verantworten.
Publiziert: 11.01.2024 um 21:11 Uhr
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Aktualisiert: 12.01.2024 um 08:02 Uhr

Nach dem Zwischenfall mit einer Boeing-Maschine, bei der im Flug ein Rumpfteil herausbrach, hat die US-Luftfahrtbehörde FAA Ermittlungen gegen den Konzern eingeleitet. Die Umstände wiesen darauf hin, dass der Flugzeugbauer möglicherweise seine Pflichten bei Produktion, Inspektionen und Tests vernachlässigt habe, hiess es in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an Boeing. Das Unternehmen bekam zehn Werktage Zeit, dazu Stellung zu beziehen.

Die FAA hatte am Wochenende angeordnet, Flugzeuge des Typs Boeing 737-9 Max am Boden zu lassen und zu inspizieren. Das Bauteil verschliesst bei der Modellvariante eine nicht benötigte Türöffnung. Bei einem Flug von Alaska Airlines am Freitag vergangener Woche riss das Teil plötzlich kurz nach dem Start im Steigflug ab.

Bei darauffolgenden Überprüfungen fanden Alaska und United Airlines auch bei weiteren Flugzeugen des Typs an der Stelle lockere Befestigungsteile.

Ein wahrer Flug-Horror: Mitten in der Luft löste sich die Flugzeugwand eines Alaska-Airlines-Fluges.
Foto: keystone-sda.ch
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Glück im Unglück

Boeing bekräftigte nach dem FAA-Brief, dass man mit dem Luftfahrtamt und der Unfallermittlungsbehörde NTSB transparent zusammenarbeiten werde. Konzernchef Dave Calhoun hatte diese Woche bereits volle Aufklärung versprochen. «Wir werden das zuallererst so angehen, dass wir unseren Fehler eingestehen», sagte er am Dienstag vor Mitarbeitern.

Bei dem Zwischenfall kamen die rund 170 Passagiere mit dem Schrecken davon, obwohl ein Loch im Rumpf klaffte. Zugleich verwiesen Experten darauf, dass durch einen glücklichen Zufall die zwei Sitze direkt neben dem herausgebrochen Rumpfteil leer geblieben waren. (SDA)

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