Nato-Chef Stoltenberg warnt
Trump-Aussage «untergräbt unsere Sicherheit»

Nach Äusserungen des US-Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump (77) hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (64) vor Andeutungen gewarnt, dass Alliierte ihrer Beistandspflicht bei einem Angriff nicht nachkommen könnten.
Publiziert: 11.02.2024 um 18:25 Uhr
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Aktualisiert: 11.02.2024 um 21:36 Uhr

«Jede Andeutung, dass die Verbündeten sich nicht gegenseitig verteidigen werden, untergräbt unsere gesamte Sicherheit, einschliesslich die der USA», sagte Stoltenberg am Sonntag.

USA soll weiter starker Nato-Verbündeter bleiben

Dies bedeute ein höheres Risiko für amerikanische und europäische Soldaten. Er erwarte, dass die USA unabhängig davon, wer die Präsidentschaftswahl gewinnt, ein starker und engagierter Nato-Verbündeter blieben. Trump möchte sich bei der Abstimmung im November erneut für die Republikaner zur Wahl stellen.

Der ehemalige US-Präsident hatte bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat South Carolina gesagt, der «Präsident eines grossen Landes» habe ihn einmal gefragt, ob die USA dieses Land auch dann noch vor Russland beschützen würden, wenn es die Verteidigungsausgaben nicht zahle. Er habe geantwortet: «Nein, ich würde euch nicht beschützen.»

Hat die umstrittenen Aussagen von Präsidentschaftsbewerber Donald Trump zur Nato klar zurückgewiesen: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.
Foto: Getty Images
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«Wer nicht bezahlt, wird nicht beschützt»
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Trumps umstrittene Aussage:«Wer nicht bezahlt, wird nicht beschützt»

Nato ist bereit, alle Bündnispartner zu verteidigen

Vielmehr noch: Er würde Russland «sogar dazu ermutigen, zu tun, was auch immer zur Hölle sie wollen». Es war dabei unklar, ob es jemals so ein Gespräch zwischen Trump und einem Staatschef gegeben hat, denn der Republikaner sagte auch: «Nehmen wir an, das ist passiert.»

Stoltenberg betonte am Sonntag, die Nato sei bereit und in der Lage, alle Bündnispartner zu verteidigen. «Jedem Angriff auf die Nato wird mit einer vereinten und energischen Antwort begegnet», sagte der Norweger.

EU-Ratspräsident Charles Michel (48) kritisierte, dass «rücksichtslose Äusserungen» über die Sicherheit der Nato nur den Interessen des russischen Präsidenten Wladimir Putin (71) dienten. Es sei notwendig, dass die EU unabhängiger werde, in ihre Verteidigung investiere und zusammenstehe. (SDA)

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