Nazi-Eklat bei Wehrmacht-Musik
Besucher zeigen Hitler-Gruss am Oktoberfest

Vier Besucher eines Oktoberfests in Sachsen (D) sorgen für schockierende Szenen: Sie grölen zu einem Wehrmachtsmarsch und zeigen mehrfach den Hitlergruss. Jetzt ermitteln Polizei und Staatsschutz.
Publiziert: 25.09.2023 um 12:09 Uhr

Nazi-Eklat in Bauzen im deutschen Bundesland Sachsen: Aus den Lautsprechern am Oktoberfest ertönt plötzlich laut der Wehrmachtsmarsch «Erika». Viele Festzeltbesucher stimmen lauthals in das Lied ein, das der Hauptkapellmeister des Reichsmusikzuges, NSDAP-Mitglied Herms Niel, komponiert hatte. Der Text des Liedes ist bis heute nicht verboten – im Gegensatz zum Hitlergruss.

Das dazugehörige Video auf der Social-Media-Plattform X, früher Twitter, ist nur 16 Sekunden lang. Doch das reicht für ein paar verstörende Bilder: Ein Mann hebt zunächst seinen Bierkrug in die Luft, stellt ihn dann aber wieder hin und reckt stattdessen seinen rechten Arm in die Höhe.

Ein anderer Mann zeigt nicht weniger als 14 Mal den Hitlergruss. Die blonde Frau gegenüber streckt ihren rechten Arm siebenmal in die Höhe, ein dritter Mann sechsmal.

Vier Besucher sorgen am Oktoberfest in Sachsen für verstörende Bilder.
Foto: Twitter
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Künftig keine Wehrmachtsmusik mehr

Seit Sonntagabend kursiert das Video auf X. Bei der zuständigen Polizeidirektion Görlitz geht die Meldung am Montagmorgen ein. «Wir ermitteln wegen des Anfangsverdachts der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Der Staatsschutz wird in die Ermittlungen einbezogen», sagte Polizeisprecher Marcel Malchow der «Bild»-Zeitung.

«Wir distanzieren uns ganz klar von solchen Besuchern, wollen nur ein ganz normales Oktoberfest feiern», sagte Veranstalter Matthias Braune der«Bild»-Zeitung. Auf dem Fest sollen in Zukunft keine Wehrmachtsmärsche mehr erklingen. (gs)

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