Neue Studie zur Sterblichkeit
Corona-Impfungen sollen mehr Leben gerettet haben als bisher gedacht

Eine neue Studie hat erstmals die Wirkung der Covid-19-Impfung bei Erwachsenen nach Alter und Virusvariante über die gesamte Pandemieperiode hinweg unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse sind erstaunlich.
Publiziert: 12.08.2024 um 20:54 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2024 um 11:23 Uhr
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Cédric HengyRedaktor News

Es ist ein Befund, der aufhorchen lässt: Die SARS-CoV-2-Impfungen sollen in 34 von 54 europäischen Ländern und Regionen die Sterblichkeit durch das Corona-Virus im Schnitt um 59 Prozent gesenkt haben.

Das behauptet eine neue internationale Studie, die kürzlich im medizinischen Fachblatt «Lancet Respiratory Medicine» abgedruckt und von den staatlichen US-Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) finanziert wurde.

Es sei «die erste retrospektive Beobachtungsstudie, die die Wirkung der Covid-19-Impfung bei Erwachsenen nach Alter und Virusvariante über die gesamte Pandemieperiode hinweg in vielen Staaten analysierte», heisst es vonseiten der Forscher.

Eine neue Studie hat erstmals die Wirkung der Covid-19-Impfung bei Erwachsenen nach Alter und Virusvariante über die gesamte Pandemieperiode hinweg unter die Lupe genommen.
Foto: imago/imagebroker
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Rettung von 1,6 Millionen Menschenleben

Konkret stützt sich die Studie auf Daten zwischen Dezember 2020, dem Zeitpunkt der ersten Erhältlichkeit der Impfstoffe, bis hin zum März 2023, als sich die Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 in den 54 Staaten der Europa-Region der WHO auf 2,2 Millionen beliefen. Ausgewertet wurden die Daten für die Alterskategorien von 25 bis 49 Jahre, 50 bis 59 Jahre, über 60 Jahre, 60 bis 79 und über 80 Jahre.

«Zwischen Dezember 2020 und März 2023 verringerten die Covid-19-Vakzine die Zahl der Todesfälle in den 34 der 54 in die Analyse aufgenommenen Länder und Regionen um insgesamt 59 Prozent.» Dies bedeute laut den Forschern die Rettung von 1,6 Millionen Menschenleben in der Gruppe der über 25-Jährigen.

Studie korrigiert Zahlen der WHO leicht nach oben

Davon scheinen gemäss der Studie insbesondere ältere Menschen profitiert zu haben. 96 Prozent der durch die Impfung vor dem Tod durch Covid-19 Bewahrten stammten aus der Alterskohorte über 60 Jahre, 52 Prozent waren gar älter als 80 Jahre. Die Verfasser der Studie ziehen daraus den Schluss, dass vor allem ältere Zeitgenossen die regelmässige Vakzin-Auffrischung nicht vergessen dürften.

Aufgeteilt über die verschiedenen Corona-Varianten sieht die Sachlage schliesslich folgendermassen aus: «Die Erst-Booster-Impfungen retteten 51 Prozent der Menschenleben. 60 Prozent entfielen auf die Omikron-Periode», wollen die Forscher wissen. Das unterstreiche nur noch mehr die Bedeutung eines aktuell gehaltenen Impfschutzes für die Menschen mit dem grössten Risiko.

Basierend auf der Studie ist die Zahl der geretteten Menschenleben also etwas höher als bislang angenommen. Erst Anfang Jahr hatte die WHO für Europa diese Zahl auf etwa 1,4 Millionen geschätzt. Das entspräche einer Verringerung der Sterblichkeit durch eine Impfung um 57 Prozent. Die neue Studie korrigiert diese Zahlen nun leicht nach oben.

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