Neuer Name, neues Glück?
Sarkozy-Partei nennt sich jetzt «Republikaner»

Die Parteibasis der UMP von Nicolas Sarkozy macht mit: Sie stimmt einer Umbenennung der Partei zu. Der Ex-Staatschef erhofft sich vom neuen Namen die Chance auf einen Neustart.
Publiziert: 29.05.2015 um 22:43 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:36 Uhr
Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy will mit der Umbenennung einen Neustart für die konservativ-bürgerliche Partei vor der Präsidentschaftswahl 2017 schaffen. (Archiv)
Foto: Keystone

Frankreichs konservativ-bürgerliche Partei UMP von Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy heisst künftig Die Republikaner. Die Parteibasis billigte in einer Abstimmung mit grosser Mehrheit eine Umbenennung der UMP.

Dies teilte die Parteiführung heute Abend mit. Demnach votierten 83,28 Prozent der Mitglieder für den neuen Namen. Die Umbenennung der Partei, die seit ihrer Gründung 2002 mit Jacques Chirac und Sarkozy zwei französische Präsidenten stellte, wird am Samstag bei einem Parteitag in Paris vollzogen.

Zu der zweitägigen Abstimmung aufgerufen waren rund 213'000 UMP-Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben der Partei bei 45,74 Prozent. Die Basis stimmte dabei auch einer Veränderung der Parteistatuten und auf personeller Seite dem neuen, erweiterten UMP-Parteivorstand zu. Zu dem Parteitag am Samstag werden rund 20'000 Teilnehmer erwartet.

«Nicht nur ein Name»

Sarkozy selbst verkündete die Umbenennung am Freitagabend auch auf der neu benannten Internetseite der Partei. «Republikaner» sei «nicht nur der Name einer neuen Partei», hiess es in seinem Appell. Das sei auch der Ruf all derer, die darunter litten, zu sehen, wie die Republik sich «täglich zurück entwickelt».

Der im November zum Parteichef gewählte Sarkozy will mit der Umbenennung einen Neustart für die konservativ-bürgerliche Partei vor der Präsidentschaftswahl 2017 schaffen, zumal der Name UMP mit zahlreichen Affären und internen Machtkämpfen verknüpft ist.

Linker Flügel wenig begeistert

An der Namenswahl gibt es massive Kritik vor allem des linken Lagers, das den Konservativen vorwirft, die Werte der Republik für sich vereinnahmen zu wollen. Ein Eilantrag gegen die Umbenennung scheiterte aber vor Gericht.

Sarkozy war bei der Präsidentschaftswahl 2012 seinem sozialistischen Herausforderer François Hollande unterlegen. Es gilt als ausgemacht, dass Sarkozy in zwei Jahren den Elysée-Palast zurückerobern will. Vorher wird sich der 60-Jährige aber einer Vorwahl des bürgerlich-konservativen Lagers stellen müssen. Als einer seiner schärfsten Konkurrenten gilt dabei der frühere Regierungschef und langjährige Bürgermeister von Bordeaux, Alain Juppé. (eg/SDA)

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