«Ninja-Bombe»
Macht Israel mit Schwert-Raketen Jagd auf Hisbollah-Terroristen?

Aufnahmen, die in den sozialen Medien kursieren, lassen darauf schliessen, dass Israel eine besondere Waffe im Kampf gegen die Hisbollah einsetzt. Die «Ninja-Bombe» hat einen entscheidenden Vorteil.
Publiziert: 01.10.2024 um 11:54 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2024 um 15:40 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Israel setzt offenbar Schwert-Raketen gegen die Hisbollah ein
  • Die Hellfire R9X zielt präzise und minimiert Kollateralschäden
  • Tausende Hellfire-Raketen wurden von den USA an Israel geliefert
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Aufnahmen, die in den sozialen Medien kursieren, legen nahe, dass Israel im Kampf gegen die Hisbollah auf Schwert-Raketen zurückgreift.
Foto: X @clashreport
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Marian NadlerRedaktor News

Israel geht im Nahostkonflikt immer aggressiver gegen die Terrormiliz Hisbollah vor. Bei gezielt herbeigeführten Pager-Explosionen wurden Tausende Terrorkämpfer verletzt und Dutzende getötet. Bei der Machtdemonstration des israelischen Geheimdienstes soll es aber auch Kollateralschäden gegeben haben. Zivilisten sollen ums Leben gekommen sein. 

Bilder, die in den sozialen Medien kursieren, legen nun nahe, dass Israel eine neue Waffe im Libanon einsetzt, mit der Kollateralschäden womöglich verhindert und Hisbollah-Mitglieder noch gezielter getötet werden können. Dabei handelt es sich vermutlich um Schwert-Raketen. 

Al-Qaida-Chef mit Schwert-Rakete getötet

Die Schwert-Raketen tauchten in Form des Typs Hellfire R9X erstmals 2021 beim US-Militär auf. Die Geschosse mit acht Kilometer Reichweite kommen gänzlich ohne Sprengladung aus. Kollateralschäden sind – sollte das richtige Ziel getroffen werden – somit nahezu ausgeschlossen. Ihren Spitznamen verdankt sie klingenartigen Metallstücken, die sie kurz vor dem Aufprall aufklappt. 

Die Hellfire-Rakete wird auch als «Ninja-Bombe» bezeichnet, in Anspielung an die Wurfsterne der japanischen Schleich-Krieger. Die Zielperson wird entweder durch einen direkten Treffer oder durch die beim Aufprall freigesetzte kinetische Energie ausgeschaltet. Oft wird die Zielperson zerquetscht oder zerschnitten.

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Auf den Bildern, die in der vergangenen Woche auftauchten, ist ein Auto zu sehen, dessen Windschutzscheibe von etwas durchstossen worden ist. Das Einschlagsloch weist eine Kreuzform auf, was auf den Einsatz einer Schwert-Rakete schliessen lässt. Die Beschädigungen im Inneren des Autos lassen diese Schlussfolgerung ebenfalls zu. Lenkrad und Schalthebel wurden förmlich zerschnitten. Ein Mann wurde beim Angriff schwer verletzt, er liegt in einer Aufnahme neben dem Fahrzeug. Ein Bild vom Geschoss selbst gibt es nicht.

USA lieferten Tausende Hellfire-Raketen an Israel

Die USA sollen 2022 den Al-Qaida-Chef Aiman az-Zawahiri mit einer Schwert-Rakete ausgeschaltet haben. Auch der iranische General Qassem Soleimani soll per «Ninja-Bombe» eliminiert worden sein. Der Al-Qaida-Chef wähnte sich auf dem Balkon eines Verstecks sicher, die Hellfire erwischte ihn jedoch tödlich, das Haus wurde nur minimal beschädigt. Bei einem Angriff mit einer mit einem Sprengkopf bestückten Rakete wäre wohl ein grosser Teil des Gebäudes zerstört worden und es wäre zu mehr als einem Todesfall gekommen. 

Israel greift Hisbollah-Ziele im Libanon an
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Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete Ende Juni, dass die US-Regierung seit Beginn des Gaza-Kriegs Tausende Hellfire-Raketen an Israel gesendet habe. Man geht davon aus, dass die Waffe während der Amtszeit von Barack Obama (63) entwickelt wurde, zu einer Zeit, als die US-Politik wegen der hohen Zahl ziviler Opfer durch Drohnenangriffe erhebliche Kritik auf sich zog. Weder die israelische noch die US-Regierung haben die Verwendung der Waffe öffentlich zugegeben.

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