Notstand wegen Wassermangel
Venezuela will mit Zeitumstellung und Vier-Tage-Woche Strom sparen

Der Präsident von Venezuela greift zu innovativen Mitteln, um den Energiebedarf seines Volkes einzuschränken: Die Zeitzone, Arbeits- und Schulzeiten sollen angepasst werden und Frauen sollen auf das Haarföhnen verzichten.
Publiziert: 15.04.2016 um 07:38 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 18:40 Uhr

Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro will neben der Einführung einer Vier-Tage-Woche im öffentlichen Sektor auch die Uhrzeit umstellen. Mit den Aktionen soll Strom gespart werden.

«Ich werde die Zeitzone ab dem 1. Mai ändern, um das Energiesparen im Land zu verstärken», verkündete der Sozialist am Donnerstag bei einer Rede im Regierungspalast in Caracas.

Zudem soll es kommende Woche für viele Bürger nur zwei Arbeitstage geben. Der Montag soll arbeits - und schulfrei sein, Dienstag ist ein Feiertag und Freitag soll per Dekret wegen der Energieengpässe bis Juni ein arbeitsfreier Tag in der öffentlichen Verwaltung sein. In Privatunternehmen soll ebenfalls drastisch Energie eingespart werden.

Der Präsident von Venezuela greift zu drastischen Massnahmen um Strom zu sparen.
Foto: AP

Auch in den grössten Einkaufszentren solle mit «drastischen Massnahmen» der Verbrauch gesenkt werden. Ziel sei es, die Energieeinsparungen zu verdoppeln. Maduro hat Frauen auch dazu aufgerufen, auf das Föhnen zu verzichten.

Hauptgrund für den aussergewöhnlichen Notstand ist der Wassermangel im Stausee El Guri im Süden, dessen Wasserkraftwerk über 60 Prozent der Energiebedarfs in Venezuela deckt. Maduro macht das Klimaphänomen El Niño für einen starken Temperaturanstieg verantwortlich, der den Wasserpegel im See hat stark sinken lassen.

Derzeit ist Venezuela 6,5 Stunden hinter der Mitteleuropäischen Sommerzeit zurück - wie genau die Zeitzone geändert werden soll, will Maduro in den nächsten Tagen bekanntgeben. (SDA)

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