Offenbar Sekundenschlaf schuld
Flixbus-Crash in Deutschland – Mehrere Verletzte

Ein Flixbus-Fahrer verlor am Samstag auf einer deutschen Autobahn die Kontrolle. Bei dem Unglück wurden mehrere Personen verletzt.
Publiziert: 12.09.2020 um 12:57 Uhr
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Aktualisiert: 30.10.2020 um 09:31 Uhr

Bei einem Flixbus-Crash auf der Autobahn 24 nahe Wöbbelin in Mecklenburg-Vorpommern (D) wurden am frühen Samstagmorgen nach Polizeiangaben 31 Personen verletzt. Der Bus war zwischen Prag und Hamburg unterwegs, als sich der Unfall nördlich von Ludwigslust ereignete.

Flixbus bestätigte der Deutschen Presse-Agentur zunächst 3 Verletzte. Alle Insassen des Busses, laut Flixbus 30 Fahrgäste und 2 Fahrer, seien vorsorglich in Krankenhäuser gekommen. «Wir können bestätigen, dass die Lenk- und Ruhezeiten eingehalten wurden», sagte ein Flixbus-Sprecher. Der Bus sei zwischen Prag und Hamburg unterwegs gewesen.

Die Ursache für den Unfall nördlich von Ludwigslust werde noch ermittelt, möglicherweise handele es sich um Sekundenschlaf des Fahrers, sagte ein Polizeisprecher in Rostock der dpa. «Die Ermittlungen laufen.» Nach Angaben des Sprechers herrschten zum Unfallzeitpunkt normale Witterungsverhältnisse. Drei Menschen hätten schwere Verletzungen erlitten, schwebten aber nicht in Lebensgefahr. 28 Insassen seien leicht verletzt worden. Ein Rettungshubschrauber landete am Unfallort, kam aber nicht zum Einsatz.

Schwerer Unfall in Deutschland. Ein Flixbus-Fahrer verlor die Kontrolle und kam von der Strasse ab.
Foto: keystone-sda.ch
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Mehr als 100 Rettungskräfte im Einsatz

Der 47 Jahre alte tschechische Fahrer kam laut Polizei um 5.45 Uhr mit dem Doppelstockbus nach rechts von der Fahrbahn ab und kippte auf die rechte Seite. Nähere Details zu den Verletzten gab es noch nicht. In dem Bus sassen laut Polizei deutsche, tschechische, rumänische, türkische, albanische, britische, indische, ägyptische und chinesische Staatsangehörige. Kinder seien nicht dabei gewesen.

40 Rettungskräfte und 6 freiwillige Feuerwehren mit 68 Einsatzkräften waren an den Unfallort geeilt. Die Autobahn wurde nach dem Unfall zwischen den Anschlussstellen Wöbbelin und Hagenow in Fahrtrichtung Hamburg voll gesperrt. Zur Höhe des Sachschadens gab es zunächst keine Angaben.

Unfall-Risiko mit dem Bus ist geringer als im eignen Auto

Grössere Busunfälle sorgen öfter für Aufsehen, sind aber relativ selten. Im Mai 2019 war ein Fernbus nahe Leipzig verunglückt. Eine Frau starb, neun Menschen, darunter der Busfahrer, wurden schwer verletzt. Ermittlungen ergaben, dass der Fahrer wegen eines «medizinischen Problems» sein Fahrzeug nicht mehr unter Kontrolle hatte. Im Juni 2019 wurden sieben Menschen verletzt, als ein Flixbus auf der Autobahn 5 bei Karlsruhe auf einen Lastwagen auffuhr, der plötzlich die Spur wechselte.

Ein knappes Jahr zuvor waren nahe Rostock 22 Menschen verletzt worden. Ihr Bus war von der Fahrbahn abgekommen und in einem Graben umgekippt. Trotz solcher Unfälle zählen Fernbusse zu den sichersten Verkehrsmitteln. «Das Risiko, mit einem Reisebus zu verunglücken, ist deutlich geringer, als wenn Sie mit dem eigenen Auto unterwegs sind», heisst es beim ADAC. Laut Statistischem Bundesamt sind Busse nur in knapp einem Prozent aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden involviert. (SDA)

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