Offline im Asyl
Julian Assange wurde das Internet gesperrt

Die Enthüllungsplattform Wikileaks hat Ecuador vorgeworfen, die Internetverbindung ihres Gründers unterbrochen zu haben. Julian Assange sitzt seit Jahren in der ecuadorianischen Botschaft in London fest.
Publiziert: 18.10.2016 um 02:08 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:01 Uhr
Wikileaks-Gründer Julian Assange muss in seinem Exil in der Botschaft Ecuadors ohne Internet auskommen.
Foto: Keystone

«Wir können bestätigen, dass Ecuador die Internetverbindung von Herrn Assange am Samstag um 17.00 Uhr GMT gekappt hat, kurz nach Veröffentlichung der Reden von Frau Clinton bei Goldman Sachs», teilte Wikileaks via Twitter mit.

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Die ecuadorianische Botschaft war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. «Ecuador wird Julian Assange weiter schützen und das 2012 gewährte politische Asyl aufrechterhalten», hiess es lediglich.

Zuvor hatte Wikileaks lediglich mitgeteilt, ein «Staat» habe die Verbindung unterbrochen. Wikileaks hatte zuletzt eine Reihe von Dokumenten vom E-Mail-Konto von Clintons Wahlkampfmanager John Podesta veröffentlicht, darunter drei bezahlte Reden, die die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin für die Investmentbank Goldman Sachs gehalten hatte.

Russland soll hinter Hackerangriff stecken

Clintons Wahlkampfteam wirft Russland vor, hinter dem Hackerangriff auf das E-Mailkonto Podestas zu stecken. Zugleich beschuldigte es Wikileaks, mit der Veröffentlichung der Dokumente Clintons republikanischen Rivalen Donald Trump zu begünstigen.

Assange lebt seit Juni 2012 in Ecuadors Botschaft in London, um einer Auslieferung an Schweden zu entgehen, wo ihn die Justiz zu Vorwürfen der Vergewaltigung befragen will.

Der 45-jährige Australier befürchtet nach eigenen Angaben, von Stockholm in die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm ein Prozess wegen Geheimnisverrats drohen würde.

Am Wochenende hatten Nachrichten, die wie Entschlüsselungs-Codes aussahen, kurzfristig Spekulationen über einen möglichen Tod von Assange ausgelöst. Die Twitter-Nachrichten wurden dabei als eine «Lebensversicherung» für den Zugang zu Unterlagen interpretiert. (sda)

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