Festival-Überlebende berichten vom Horror des Massakers
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«Es war die Hölle auf Erden»:Festival-Überlebende berichten vom Horror des Massakers

Paar erlebte Festival-Horror – jetzt zieht es gemeinsam in den Krieg
«Wenn die Hamas kommt, schiess mir in den Kopf»

Sie wollten nur feiern und Spass haben, jetzt ziehen sie gemeinsam in den Krieg. Ein deutsch-israelisches Paar überlebte das Festival-Massaker in der südisraelischen Wüste. Für die beiden ist klar: «Wir kämpfen für unsere entführten Freunde.»
Publiziert: 13.10.2023 um 21:46 Uhr
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Aktualisiert: 14.10.2023 um 14:32 Uhr

Zohar Rokah (23) und Liron Arad (24) waren frisch verliebt, ein fröhliches Paar. Vor einer Woche mussten die beiden jedoch Unvorstellbares durchmachen. Als die Hamaskämpfer das Areal des Supernova-Festivals nahe der Grenze zu Gaza stürmten, wusste Rokah, dass die Angreifer sie vergewaltigen würden. Sie bat deshalb ihren Freund, sie zu erschiessen – bevor die Militanten ihr das Schlimmste antun würden, das sie sich vorstellen konnte.

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Im Gespräch mit der «Bild» berichtet das Paar vom Horror, der sich im Morgengrauen auf dem Festivalgelände abspielte. «Wir haben uns seit Wochen auf dieses Festival gefreut, es sollte das Highlight des Jahres werden», erzählen sie. «Doch es endete schlimmer als in jedem Albtraum.»

Nachdem ein deutsch-israelisches Paar den Horror vom Supernova-Festival überlebt hatte, entschied es sich dazu, für Israel in den Krieg zu ziehen.
Foto: idf
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Rückblende: Es war kurz nach Sonnenaufgang, als die Hamaskämpfer Richtung Festivalgelände eilten. Beim Anblick der heraneilenden Angreifer seien sie sofort zum Auto gerannt und losgerast, erinnert sich das Paar. Gerade noch in Feierlaune, befanden sie sich jetzt in einem Überlebenskampf. Auf der Flucht waren sie plötzlich von den Kämpfern umzingelt: «Sie blickten mir direkt in die Augen. Ich schrie Liron an, sagte, dass sie uns erschiessen werden.»

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«Was sie mit Frauen vorhaben, ist schlimmer als der Tod.»
Zohar Rokah, Überlebende des Festival-Massakers
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Arad lenkte das Auto daraufhin in die Weiten der angrenzenden Wüste, drückte voll auf das Gaspedal. «Sie schossen uns hinterher». Schliesslich schaffte das Paar es, die Kämpfer abzuhängen, und rettete sich in das Haus einer fremden Familie. «Wir hatten solche Angst, dass die Hamas uns findet», erzählen sie der «Bild». Der jungen Frau war bewusst, wie das für sie enden könnte. «Was sie mit Frauen vorhaben, ist schlimmer als der Tod. Deshalb bat ich Liron, mir in den Kopf zu schiessen, wenn die Hamas kommt.» Ihr Freund dachte: «Wenn sie uns finden, werde ich meine Freundin töten. Weil ich ihr lieber den Tod wünsche, als das, was diese Barbaren ihr antun werden.»

Wieder zu Hause, entschieden sich Rokah und Arad dazu, in die israelische Armee einzutreten. Derzeit befinden sie sich im Norden Israels, wie sie gegenüber «Bild» angeben. Während Arad an der Front kämpfen will, wird seine Freundin im strategischen Hintergrund arbeiten. Das junge Paar will seine verschleppten Freunde zurückholen. (ene)

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