Papst bittet im Vatikan
Priester und Nonnen sollen aufhören, Pornos zu schauen

Selbst Priester und Nonnen schauen Pornos im Internet. Das sei Papst Franziskus klar, wie er während einer Sitzung im Vatikan erklärte. Doch er warnte vor den Gefahren. «Der Teufel kommt von dort.»
Publiziert: 27.10.2022 um 10:21 Uhr

Das Zölibat, also der Verzicht auf Sex, ist ein zentraler Pfeiler der katholischen Kirche. Zumindest für die, die für sie arbeiten. Genau das hat Papst Franziskus (85) im Vatikan während eines Treffens mit angehenden Priestern nochmals betont. Dazu gehöre auch das Anschauen von Pornografie im Internet.

Einer der Männer hatte den Pontifex gefragt, wie digitale und soziale Medien am besten genutzt werden sollten. Die Frage nahm er zum Anlass, um vor den Gefahren der Pornografie zu warnen. Es sei «ein Laster, das so viele Menschen haben, sogar Priester und Nonnen.» Für Papst Franziskus ist klar: «Der Teufel kommt von dort».

Das reine Herz, dasjenige, das Jesus jeden Tag empfange, dürfe diese pornografischen Informationen nicht ausgesetzt sein. Daher riet Franziskus den angehenden Priestern, solche Inhalte «von eurem Telefon zu löschen, damit ihr nicht in Versuchung geratet.»

Papst Franziskus hat Priester und Nonnen dazu aufgefordert, keine Pornos zu schauen.
Foto: IMAGO/ZUMA Wire
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Wenig Erwartung, dass Reformen kommen

Überhaupt sollten Geistliche nicht zu viel Zeit im Internet, und schon gar nicht in den sozialen Medien, verschwenden. Papst Franziskus, der zu Beginn seiner Amtszeit mit liberalen Haltungen, etwa gegenüber Homosexuellen, die Hoffnung auf Wandel geweckt hatte, gilt inzwischen als konservativ. Im Mai konstatierte der deutsche Bischof Georg Bätzing (61), der Papst sei «nicht der, der die Kirche vom Kopf auf die Füsse stellen könnte, was wir uns wünschen».

Er rechne innerhalb der kommenden fünf Jahre nicht mit grundlegenden Reformen, wie etwa der Gleichberechtigung von Frauen in Weiheämtern oder der Abschaffung des Zölibats. (jmh/AFP)

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