Peter Maurer vor Ort
Rotkreuz-Präsident besorgt über Lage in Myanmar

Der Präsident des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK), Peter Maurer, hat sich bei einem Besuch in Myanmar besorgt über die humanitäre Lage geäussert.
Publiziert: 04.06.2021 um 08:55 Uhr
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Aktualisiert: 04.06.2021 um 09:51 Uhr
Anti-Putsch-Demonstranten mit der Aufschrift «Berge und Festland sind vereint» in Yangon. Foto: AP/dpa
Foto: Uncredited

Der Schweizer Diplomat war der erste hochrangige westliche Funktionsträger, der seit dem Putsch von Anfang Februar mit dem Chef der Militärjunta, General Min Aung Hlaing, zusammentraf. Seit dem Umsturz hat sich die humanitäre Lage in dem südostasiatischen Land (ehemals: Burma) drastisch verschlechtert.

Kommunikation zwischen Gefangenen und ihren Familien muss wiederhergestellt werden

Bei den Gesprächen am Donnerstag habe Maurer betont, wie wichtig es sei, Zugang auch zu entlegenen Regionen zu bekommen. Zudem habe er Min Aung Hlaing gebeten, die wegen der Corona-Pandemie ausgesetzten Besuche bei Inhaftierten durch IKRK-Mitarbeiter wieder aufnehmen zu dürfen. Solche Besuche seien wesentlich, um eine menschliche Behandlung aller Gefangenen zu sichern und die Kommunikation zwischen Festgenommenen und ihren Familien wiederherzustellen.

845 Todesopfer, 5600 Festnahmen

Seit dem Putsch hat die Armee nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP mehr als 5600 Menschen festgenommen. Immer wieder ist von Folter die Rede. Maurer habe bei dem Treffen auch die Gewaltanwendung der Sicherheitskräfte thematisiert, hiess es weiter. AAPP zufolge wurden mindestens 845 Menschen bei der brutalen Niederschlagung jeglichen Widerstands getötet. Das Militär hatte Anfang Februar die Regierung von Aung San Suu Kyi entmachtet. Die Friedensnobelpreisträgerin ist seither im Hausarrest.

(SDA)

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