Polizei glaubt trotzdem an Suizid
US-Lehrerin (†27) tot mit 20 Messerstichen im Rücken gefunden

Ein grausamer Todesfall in den USA scheint kein Ende zu nehmen: Vor zwölf Jahren wurde eine junge Frau tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Ihr Körper mit Messerstichen übersät. Trotzdem glaubt die Polizei weiter an Suizid. Wie kann das sein?
Publiziert: 05.07.2023 um 15:20 Uhr
|
Aktualisiert: 05.07.2023 um 17:20 Uhr

Sie lag leblos in ihrer Wohnung, übersät mit 20 Messerstichen. Am Nacken und am Rücken hatte Ellen G.* (†27) mehrere Verletzungen. Ihr damaliger Verlobter fand die Lehrerin. Das war im Jahr 2011, also vor 12 Jahren. Seitdem kämpfen die Eltern der Verstorbenen dafür, dass der Fall neu aufgerollt wird. Denn: Kurz nach dem Tod von Ellen G. beendeten die Ermittler ihre Arbeit. Sie waren davon überzeugt: Todesursache Suizid.

Allerdings passe dies überhaupt nicht zu den Fakten. Dass die Behörden dennoch weiter an Selbstmord-Theorie festhalten, kann Josh G.*, der Vater der jungen Frau, nicht verstehen. «Meine Tochter wurde missbraucht. Sie hatte Verletzungen an ihrem Körper, die auf Missbrauch schliessen lassen», sagt er zum TV-Sender Fox News.

Denn im Autopsiebericht waren nicht nur die Stichwunden vermerkt, sondern auch eine grosse Platzwunde am Hinterkopf und blaue Flecken, die in verschiedenen Stadien der Heilung waren. Der Vater weiter: «Das ist meiner Meinung nach das Problem an der Geschichte. Jemand wollte nicht, dass ihr Missbrauch an die Öffentlichkeit kommt. Und deshalb ist sie tot.»

Vor 12 Jahren wurde Ellen G. mit 20 Stichverletzungen und mehreren Prellungen tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Der Befund: Die ehemalige Lehrerin soll Selbstmord begangen haben.
Foto: Justice for Ellen/ Facebook
1/5

Ein ehemaliger Polizist, der jetzt als Privatdetektiv arbeitet, wurde von der Familie engagiert, um den Tod von Ellen G. zu klären. Er habe genügend Hinweise, die an der Suizid-Theorie zweifeln lassen. «Wir haben Beweise», so Josh G. Auch Pathologen, die sich dem Fall angenommen haben, können nicht verstehen, wie die Behörden den Tod von Ellen G. so schnell zu den Akten legten.

Zuständige Staatsanwälte sind zurückgetreten

Die Eltern der Verstorbenen können noch immer keine Ruhe finden: «Es ist schwer zu glauben, dass bei der Menge an Fakten im Universum niemand verstehen kann, wo wir gerade stehen», so ihre Mutter, Sandee G.*, gegenüber Fox News. «Und die Politiker, sie sind skrupellos.»

Doch nicht nur der Familie erscheint das Ganze seltsam: Inzwischen wurden über 150'000 Unterschriften für eine Petition mit dem Titel «Gerechtigkeit für Ellen G.» gesammelt, die den Bürgermeister von Philadelphia dazu auffordert, den Todesfall erneut untersuchen zu lassen. Deshalb wurde im August 2022 eine externe Untersuchung der Staatsanwaltschaft von Chester County zum Fall Ellen G. eingeleitet. Pikant: Die damals zuständigen Staatsanwälte traten zurück, noch bevor der Fall erneut aufgerollt wurde.

«Der Fall, in den Ellen G. verwickelt ist, ist immer noch eine laufende Untersuchung, und daher können wir zu diesem Zeitpunkt keinen weiteren Kommentar abgeben», so die Kommunikationsdirektorin der Staatsanwaltschaft gegenüber Fox News. (lia)

* Namen bekannt

Fehler gefunden? Jetzt melden