George Floyd (†46)stirbt nach Brutalo-Festnahme in den USA
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«Lasst mich atmen»:George Floyd (†46)stirbt nach Brutalo-Festnahme in den USA

Schock-Video aus den USA
Schwarzer stirbt nach Brutalo-Festnahme

In den USA sorgt eine brutale Verhaftung für Entsetzen: Minutenlang kniete ein Polizist auf dem Hals eines Schwarzen, bis dieser bewusstlos war. Der Mann starb kurz darauf im Spital. Eine Passantin filmte den Vorfall und veröffentlichte die Bilder auf Facebook.
Publiziert: 26.05.2020 um 18:21 Uhr
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Aktualisiert: 02.06.2020 um 11:35 Uhr

Es sind brutale Szenen, die Augenzeugen während einer Verhaftung in der Stadt Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota mitansehen mussten: Ein dunkelhäutiger Mann liegt neben einem Polizeiauto auf der Strasse. Ein Polizist sitzt auf ihm, drückt mit voller Kraft das Knie in den Hals des Festgenommenen. Minutenlang. Sein Partner steht daneben.

Der Mann am Boden winselt: «Ich kann nicht atmen». Passanten wollen helfen, schreien die Polizisten an, den Mann aufstehen zu lassen. Die antworten nur, der Mann habe sich widersetzt, ins Auto zu steigen. Der Mann am Boden keucht und sagt, nun würde er widerstandslos mitkommen, man solle ihn bitte nur atmen lassen. Der Polizist drückt weiter zu.

Plötzlich sagt der Festgenommene nichts mehr

Passiert ist die Horror-Festnahme offenbar am Montagabend kurz nach 20 Uhr Ortszeit. Eine der Passanten am Strassenrand ist Darnella Frazier. Sie hat den Polizeieinsatz fast von Beginn weg auf Video festgehalten und am Dienstagmorgen via Facebook geteilt. Was Frazier mitansehen musste, sollte einen tödlichen Ausgang nehmen.

Ein unbekannter Afro-Amerikaner starb in einem Spital in Minnesota (USA), nachdem ihn die Polizei gewaltsam festgenommen hatte.
Foto: Facebook Screenshot
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Mittlerweile läuft dem Mann Blut aus der Nase. Der Polizist lässt aber nicht locker, presst den Kehlkopf des Mannes weiter erbarmungslos auf den Asphalt. Noch einige Male bittet der Mann, atmen zu dürfen – dann sagt er nichts mehr.

Der Polizist drückt weiter zu, die umstehenden Passanten werden immer unruhiger, der Polizist droht mit Tränengas. Nach rund sieben Minuten taucht die Ambulanz auf, der Mann wird, mittlerweile völlig erschlafft, auf eine Bahre gehievt und weggefahren. Die Polizisten laufen davon, Passanten schreien ihnen hinterher: «Ihr habt ihn getötet».

Der Mann starb im Krankenhaus

Noch am Montag verschickte die lokale Polizei eine Medienmitteilung, in der steht: «Beamte fuhren zu einem Einsatz, in dem es um ein mutmassliches Fälschungsdelikt ging. Am Tatort trafen sie den etwa 40-jährigen Verdächtigen an, der unter Drogeneinfluss zu stehen schien. Er widersetzte sich den Polizisten, denen es aber gelang, ihm Handschellen anzulegen. Gleichzeitig erkannten die Polizisten, dass der Mann gesundheitliche Probleme zu haben schien, weswegen sie eine Ambulanz riefen. Der Mann wurde ins Spital gefahren, wo er kurze Zeit später starb. Weder die Polizisten noch der Verdächtige setzten Waffen ein.»

Heute morgen, nachdem Frazier das Video online stellte, aktualisierte die Polizei ihre Meldung: «Das FBI ermittelt in dem Fall.» Kurz darauf gaben die Behörden bekannt, dass die vier beteiligten Polizisten entlassen worden sind.

Für Darnella Frazier ist klar: «Die Polizei hat diesen Mann getötet. Vor den Augen der Öffentlichkeit. Er lag da, weinte, sagte, er könne nicht atmen. Und sie töteten ihn», schreibt sie auf Facebook.

Der dritte Vorfall in vier Jahren

Es ist nicht das erste Mal, dass Polizeigewalt in Minnesota für Negativschlagzeilen sorgt. Im Juli 2017 wurde die Australierin Justine Damond (†40) vom Polizisten Mohamed Noor vor ihrem Haus getötet, nachdem sie einen möglichen Überfall auf eine Frau gemeldet hatte (BLICK berichtete). Noor wurde im Juni 2019 zu einer Haftstrafe von zwölfeinhalb Jahren verurteilt. In einem Zivilprozess gegen die Stadt Minneapolis erhielten die Hinterbliebenen von Damond 20 Millionen Dollar Entschädigung zugesprochen.

Ein Jahr davor war der dunkelhäutige Philando Castile (†32) in seinem Auto von einem Polizisten erschossen worden. Castile hatte ihm zuvor gesagt, eine Waffe zu besitzen. Seine Freundin filmte ihren sterbenden Freund und streamte live auf Facebook, während ihre Tochter (4) auf dem Rücksitz sass. Der Polizist wurde freigesprochen. Nach diesem Fall gab es im ganzen Land Demonstrationen gegen die Gewalt der US-Polizei gegen Schwarze. (vof)

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