Junger Grauwal verirrt sich ins Mittelmeer
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Italiener nennen ihn «Wally»:Junger Grauwal verirrt sich ins Mittelmeer

Premiere für Italien und Frankreich
Junger Grauwal verirrt sich ins Mittelmeer

Vor der Küste Italiens und Frankreichs ist erstmals ein Grauwal gesichtet worden, der sich aus dem Pazifik ins Mittelmeer verirrt hat. Der junge Wal, den die Italiener Wally nennen, hat bereits an Gewicht verloren, und es ist unklar, ob er den Weg zurückfindet.
Publiziert: 03.05.2021 um 03:50 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2021 um 07:41 Uhr

Premiere für Frankreich und Italien: Vor der Südküste Frankreichs und der italienischen Provinz Ligurien ist erstmals ein junger Grauwal entdeckt worden. Dieser hat sich offenbar aus dem Pazifik ins Mittelmeer verirrt.

Das etwa 15 Monate alte Tier sei in den letzten Tagen mehrfach gesichtet worden, berichtete das National Marine Mammal Stranding Network am Sonntag. Demnach wurde der acht Meter lange Wal bereits Anfang März vor Marokko und in den vergangenen Tagen vor Rom sowie im Golf von Neapel beobachtet, wie auch «Orcaweb» bestätigt.

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Die Italiener haben dem Wal auch bereits einen eigenen Namen gegeben: Wally, wie lokale Medien berichten. Videoaufnahmen zeigen, wie Wally vor der ligurischen Küste auf- und abtaucht und Wasserfontänen ausstösst.

Grauwale sind im nördlichen pazifischen Ozean beheimatet.
Foto: Getty Images
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In den Atlantik statt in den Pazifik geschwommen

Grauwale sind im Mittelmeer höchst selten, da ihr natürlicher Lebensraum der Nordpazifik ist. Der grösste Teil der Population lebt im Winter bei Baja California und im Sommer in Alaska. Während 2010 bereits vor Israel und Spanien ein Grauwal gesichtet worden war, sei die Entdeckung für Frankreich eine Premiere, sagte Adrien Gannier, Tierarzt und Mitglied des Netzwerks.

«Es ist möglich», so Gannier, «dass sich dieser in Kalifornien geborene Wal während seiner ersten Fütterungssaison in der Beaufortsee verirrt hat und dass er, anstatt in den Pazifik zurückzukehren, in den Atlantik geschwommen ist, bevor er sich ins Mittelmeer verirrt hat.»

Experten hoffen nun, dass das Walkalb seine Reise Richtung Golf von Lion und dann Richtung spanische Küste fortsetzt, bevor es bei Gibraltar in den Atlantik schwimmen kann – um von dort wieder über die nördlichen Gewässer in den Pazifik zu gelangen. Das Tier sei bei guter Gesundheit, habe aber an Gewicht verloren, weil seine Fütterungsgewohnheiten nicht für das Mittelmeer geeignet seien, sagte Gannier. (SDA/kes)

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