Privatjet-Verbot, 10'000 Polizisten, Wucherpreise bei Hotels
London rüstet sich für den Mega-Ansturm

Am kommenden Montag wird die Queen in London beerdigt. Welche Stars kommen? Weshalb sind Privatjets unerwünscht? Und wie teuer sind die Hotels? So rüstet sich die Metropole für die Beisetzung.
Publiziert: 12.09.2022 um 19:05 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2022 um 11:47 Uhr

Wenn Queen Elizabeth II. (†96) am 19. September beerdigt wird, befindet sich das Land im Ausnahmezustand. «Die Beerdigung wird zur grössten Sicherheitsoperation, die Grossbritannien je gesehen hat», sagt Bob Broadhurst, Ex-Kommandant der Londoner Polizei, gegenüber BBC.

An der Trauerfeier am kommenden Montag werden rund 2000 Staatsoberhäupter und einige internationale Stars erwartet. Pro Land darf aus Platzgründen nur ein Staats- oder Regierungsvertreter mit Partner oder Partnerin anreisen, wie das Nachrichtenportal «Politico» unter Berufung auf interne Dokumente des britischen Aussenministeriums schreibt.

US-Präsident Joe Biden (79) steht genauso auf der Gästeliste wie EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (63), der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (68) und die gesamte britische Königsfamilie. Auch Mitglieder der Königsfamilien aus Spanien, Belgien, Norwegen, Dänemark, Schweden und den Niederlanden wollen der Queen die letzte Ehre erweisen. Laut «Fox News» könnte auch Filmstar Tom Cruise (60) zugegen sein. Auf eine Reise verzichten dürfte der russische Präsident Wladimir Putin (69).

Die Beerdigung der Queen am 19. September löst in London viel Hektik aus.
Foto: Getty Images
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Spezielle Transportbedingungen

Aufgrund der gigantischen Passagierströme hat der Londoner Flughafen Heathrow ein Landeverbot für Privatjets ausgesprochen. Die Staatsoberhäupter werden gebeten, in Linienflügen zu erscheinen. Die Einschränkung der hochdekorierten Gäste nimmt am Tag des Staatsbegräbnisses zu. Helikopterflüge zwischen Flughäfen und Veranstaltungsorten sind aufgrund der hohen Zahl an Flügen verboten.

Strassensperren und die hohen Sicherheitsstandards zwingen sie zudem, ihre Autos an einem Treffpunkt im Westen Londons abzustellen. Danach folgt der Transfer mit Bussen zur Westminster Abbey.

Wucherpreise bei den Hotels

Der Touristenansturm lässt die Kassen der Londoner Hotels klingen. Die durchschnittlichen Hotelpreise sind in den letzten Tagen bereits um über 25 Prozent gestiegen. Ein 14 Quadratmeter kleines Zimmer ohne Fenster im The Z Hotel Gloucester Place kostete am Tag nach dem Tod der Queen (für drei Nächte vom 17. bis 20. September) rund 650 Franken. Innerhalb von drei Tagen verdoppelte sich der Preis auf knapp 1300 Franken.

Der Trend wird sich fortsetzen. Die Anzahl der verfügbaren Zimmer nimmt rasant ab. 14 der 15 Unterkünfte im Umkreis von zehn Gehminuten zur Gedenkstätte sind vom Samstag bis und mit Dienstag ausgebucht (Stand Montagnachmittag).

Die Kette Travelodge, die rund 80 Londoner Hotels besitzt, teilte mit, dass die Buchungen von Gästen aus allen Teilen des Landes zunehmen. «Wir arbeiten rund um die Uhr.»

Gemäss dem Ex-Kommandant Broadhurst werden täglich etwa 10'000 Polizisten im Einsatz stehen. Alle Ferien und Schulungen wurden gestrichen. Spezialbeamte aus anderen Polizeistellen des Vereinigten Königreichs liefern Unterstützung. «Wir haben sichtbare Massnahmen getroffen», sagt der stellvertretende Polizeipräsident Stuart Cundy. Mehr wird aus sicherheitstechnischen Gründen nicht verraten. (nab)

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