Profi-Golferin Suzann Pettersen (36) hat einen schlimmen Verdacht
Zahlt Trump seinen Caddies Bschiss-Prämien?

Seit mehr als zehn Jahren lochen Suzann Pettersen und der US-Präsident zusammen ein. Doch in einem Interview verriet der norwegische Golfprofi: Trump schummelt auf dem grünen Rasen.
Publiziert: 01.02.2018 um 13:48 Uhr
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Aktualisiert: 01.04.2019 um 14:34 Uhr
Seit mehr als einem Jahrzehnt Golfbuddys: Die norwegische Profispielerin Pettersen und Donald Trump 2007 in Trumps Golfclub in Florida.
Foto: Getty Images
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Fabienne Kinzelmann

91 Mal spielte Trump in seinem ersten Jahr als Präsident Golf. So viele Besuche auf dem grünen Rasen zählt die Website «Trump Golf Count» seit der Amtseinführung des US-Präsidenten. «Ich bin ein herausragender Putter», rühmte er sein Golfspiel mehr als einmal. Doch die Liste der Mitspieler und Caddies, die seine Behauptungen öffentlich anzweifeln, wird immer länger.

Golfprofi Suzann Pettersen glaubt nicht an Trumps Handicap

Nun machte sich auch die norwegische Profigolferin Suzann Pettersen über Trump lustig. «Er betrügt höllisch», sagte sie in einem Interview mit der norwegischen Zeitung «Verdens Gang». Er müsse seine Caddies gut bezahlen: Egal, wie weit er den Ball in den Wald schlage, auf wundersame Weise liege dieser immer mitten auf dem Grün. «Ich weiss nicht, wie er als Geschäftsmann ist. Aber es heisst: Wenn du beim Golfen betrügst, betrügst du auch beim Geschäft.» 

Donald Trumps Konzern besitzt und verwaltet weltweit über hundert Immobilien.
Foto: AP
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Um keinen zusätzlichen Schlag auf seiner Scorecard zu riskieren, lasse Trump entscheidende Löcher auch einfach aus. Denn: Das Handicap berechnet sich aus dem Durchschnitt der besten zehn aus den zuletzt eingereichten 20 Scorekarten. Laut einer Liste des amerikanischen Golf-Verbands USGA besitzt der US-Präsident ein Handicap von 2,8. Einen Wert, den Trump-Freundin Pettersen bezweifelt: «Jedes Mal, wenn ich mit ihm gespielt habe, kommt er nicht mal annähernd unter 80 Schläge.»

Nach dem Interview ruderte Trump-Freundin Pettersen zurück

Nachdem die internationale Presse auf die Meldung ansprang, ruderte Pettersen jedoch zurück. Ihre Zitate seien «aus dem Kontext gerissen» behauptete sie auf ihrer Facebook-Seite. Der US-Präsident betrüge beim Golf gar nicht. Doch die Zitate stehen so wortwörtlich im norwegischen Interview. Und der zuständige Reporter verteidigt sich öffentlich gelassen: Pettersens Zitate habe er auf Band.

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In der Vergangenheit hatten auch andere ehemalige Mitspieler wie Hollywoodstar Samuel L. Jackson, Rockstar Alice Cooper und der Geschäftsführer des US-Magazins «Sports Illustrated» Trumps Golf-Angeberei belächelt. Jim Cowan, zuständig für die Spielerbewertungen des Golf-Verbands im nördlichen Teil des US-Bundesstaats Kalifornien, sagte dem «Guardian», dass ein Handicap von 3 und weniger bei über 65-Jährigen nicht üblich sei – und Trump ist schliesslich schon 71. 

Golf-Rankings sind international nicht standardisiert

«Dass er nicht täglich trainiert, wäre grundsätzlich nicht das Ausschlusskriterium für eine sehr gute Leistung beim Golf», sagt eine Sprecherin der International Golf Federation (IGF) in Lausanne auf Anfrage von BLICK. «Aber 2,8 klingt schon ungewöhnlich gut.» Mit europäischen Handicaps dürfte man die Leistung des Präsidenten ausserdem nicht vergleichen, die Rankings seien nicht standardisiert. In der Schweiz werde das Handicap nach den Regeln des europäischen Golf-Verbands EGA gemessen. «Zwischen den Ländern kann der Wert also variieren.»

Trump begrüsst Petterson an den U.S. Women's Open.
Foto: Reuters

Pettersen und Trump sind seit zehn Jahren befreundet und spielten unzählige Male zusammen Golf. Vor seiner Präsidentschaft habe Trump den Golfprofi ausserdem einmal im Monat angerufen, immer sei es um Golf gegangen. «Er ist total verrückt danach.» Seit der Amtseinführung hätten sie sich zweimal gesehen, sagte Pettersen im Interview. Als sie ihm nach der Wahl via Twitter gratulierte, erntete sie für ihre Unterstützung einen Shitstorm. «Ich finde seine Politik nicht gut, aber ich wollte ihm zu seinem neuen Job gratulieren, wie ich es bei jedem Freund tun würde.»

Die Profigolferin nehme nicht alles ernst, was der US-Präsident sage. «Natürlich gibt es niemanden, der sich so sehr selbst liebt wie er. Aber ich kenne ihn ja auch anders.» Trump sponserte unter anderem das nordamerikanische Damengolf-Turnier LPGA, das auch in seinem Golfclub Mar-a-Lago ausgetragen wurde und an dem Pettersen mehrfach erfolgreich teilnahm.

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Der US-Präsident sorgt mit seinen kontroversen Aussagen häufiger für Aufruhr in der internationalen Gemeinschaft.
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