Rebellen entführten Schweizerin im Sudan
Schwester Margrit (71) ist frei

Bewaffnete Männer haben im Oktober im Sudan die Entwicklungshelferin Margrit Schenkel entführt. Nun wurde sie befreit.
Publiziert: 15.11.2017 um 07:58 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 03:01 Uhr
Margrit Schenkel bei der Inbetriebnahme eines Brunnens.
Foto: ZVG

Die im Sudan im Oktober entführte Schwester Margrit Schenkel (71) ist wieder frei. Sudanesische Behörden hätten die Entwicklungshelferin befreit, teilte der Vizegouverneur von Nord-Darfur, Mohamed Barima, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters mit.

Barima sagte, die Frau sei bei guter Gesundheit, sie befinde sich in einem Hauptquartier der Sicherheitskräfte in der Stadt Kutum im Süden von Nord-Darfur. Eine Regierungssprecherin sagte, die Schweizerin sei in einer ländlichen Gegend ausserhalb von Kutum festgehalten gewesen.

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) teilte heute Mittwoch mit, der Gesundheitszustand der befreiten Schweizerin sei «den Umständen entsprechend gut».

Das EDA sei erleichtert und danke den sudanesischen Behörden für ihr grosses Engagement. Der Schweizerin und ihren Angehörigen wünschte das EDA «viel Kraft bei der Rückkehr zur Normalität und bei der Verarbeitung der belastenden Erfahrungen der vergangenen Wochen».

Die sudanesischen Behörden hatten erklärt, dass Schenkel wohl von einer kriminellen Bande in der Nähe ihrer Wohnung nahe der Stadt Al-Fashir im Norden Darfurs entführt worden war.

Es sollte ihre letzte Reise nach Dafur sein

Die Schweizerin aus Bonstetten ZH engagiert sich seit 1974 im Sudan. Die gelernte Krankenschwester leitete in Darfur leitet eine Kinderstation, die Hebammenschule und ein Ernährungszentrum. Für ihr aufopferndes Engagement wurde sie 2010 mit dem Rotkreuzpreis des SRK ausgezeichnet.

Es hätte das letzte Mal sein sollen. Sie wollte sich zur Ruhe setzen, ihren Lebensabend in ihrer Heimat Bonstetten ZH verbringen. Um die jahrelange Arbeit an ihre Nachfolge zu übergeben, flog sie nochmals in die Krisenregion.

Die Entführung der Schweizerin geschah in der westsudanesischen Bürgerkriegsregion Darfur. Dort tobt ein Konflikt zwischen der sudanesischen Armee, mit ihr verbündeten Milizen und Rebellen.

Dabei wurden nach UNO-Angaben seit 2003 schon mehr als 300'000 Menschen getötet. Mehr als 2,5 Millionen Menschen flohen vor den Kämpfen, die die Regierung in Khartum wiederholt für beendet erklärt hat. (nbb/SDA)

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