Russen brauchen Hilfe im Ukraine-Krieg
Putin bettelt bei Nordkorea um Munition

Putin braucht im Ukraine-Krieg Hilfe. Offenbar könnte ihm Nordkorea zur Seite stehen. Es soll bereits geheime Gespräche mit Kim Jong Un geben.
Publiziert: 31.08.2023 um 10:59 Uhr
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Aktualisiert: 31.08.2023 um 12:03 Uhr

Kaum Soldaten, wenig Munition und schlechte Ausrüstung: Es sieht aktuell nicht gut aus für Putins Truppen. Insbesondere, weil die Ukraine-Offensive auf dem Vormarsch ist. Die Russen sind in Bedrängnis. Präsident Wladimir Putin (70) braucht Hilfe.

Russland führt nach Angaben des Weissen Hauses mit Nordkorea geheime Gespräche über mögliche Munitionslieferungen für den Kampf in der Ukraine. Die Verhandlungen über Waffenlieferungen zwischen Russland und Nordkorea «schreiten aktiv voran», sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats des Weissen Hauses, John Kirby (60), am Mittwoch. Ein Schwerpunkt der Gespräche liege auf Artilleriemunition für Moskaus Streitkräfte.

Der russische Präsident braucht Hilfe im Ukraine-Krieg.
Foto: keystone-sda.ch
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Kirby sagte, Nordkorea habe im vergangenen Jahr trotz seiner Dementis Infanterieraketen und andere Geschosse für den Einsatz der Söldnertruppe Wagner an Russland geliefert. Kürzlich sei Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu (68) nach Nordkorea gereist, um zusätzliche Munition für den Krieg zu beschaffen.

«Mehr als ein Fototermin»

Seit diesem Besuch hätten sich Russlands Präsident Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (39) Briefe geschrieben, «in denen sie sich zu einer verstärkten bilateralen Zusammenarbeit verpflichteten», sagte Kirby.

Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield (70), fügte in einer im Namen der USA, Japans, Südkoreas und Grossbritanniens verlesenen Erklärung hinzu, «Russland verhandelt mit Nordkorea über potenzielle Abkommen zu erheblichen Mengen und verschiedenen Arten von Munition, um sie gegen die Ukraine einzusetzen».

Sie verurteilte erneut Schoigus Besuch in Nordkorea Ende Juli. Dieser Besuch sei «mehr als ein Fototermin» und dazu bestimmt gewesen, «Pjöngjang davon zu überzeugen, Artilleriemunition zu verkaufen».

Mit Sanktionen gedroht

Thomas-Greenfield erklärte, «ein solches Waffengeschäft wäre eine schwere Verletzung von Resolutionen des UN-Sicherheitsrats». Sie forderte Pjöngjang auf, die Verhandlungen mit Moskau zu beenden und drohte mit Sanktionen gegen Einzelpersonen und Organisationen rund um ein mögliches Abkommen zwischen Russland und Nordkorea.

Mitte August hatten sich Moskau und Pjöngjang für eine verstärkte Zusammenarbeit ausgesprochen, unter anderem im Verteidigungsbereich. Russland gehört zu den wenigen Ländern, die Kontakt zu Nordkorea halten. Nordkorea hatte die russische Offensive in der Ukraine von Beginn an unterstützt. (AFP/jmh)

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