Russen und Amerikaner an Bord
Russische Sojus in Rekordzeit auf ISS angekommen

Im All können die Amerikaner und Russen noch miteinander. Eine russische Sojus hat einen US-Bürger und zwei eigene Leute zur ISS gebracht. Im Aussenposten der Menschheit halten sich jetzt fünf Russen und sieben Amerikaner auf. Nur 2009 waren noch mehr Menschen an Bord.
Publiziert: 12.09.2024 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2024 um 07:44 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Amerikaner und Russen fliegen in Rekordzeit zur ISS
  • Grossmächte setzen Raumfahrt-Kooperation trotz Spannungen fort
  • ISS-Besatzung liegt mit 12 Personen über der Sollstärke
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Ein US-Amerikaner und zwei Russen sind mit einem Sojus-Raumschiff im Eiltempo von drei Stunden und fast zehn Minuten zur Internationalen Raumstation ISS geflogen.

Die Sojus MS-26 mit dem Astronauten Don Pettit und den Kosmonauten Alexej Owtschinin und Iwan Wagner an Bord trat nach dem Start vom russischen Weltraumbahnhof in Baikonur in der Steppe der zentralasiatischen Republik Kasachstan zunächst planmässig in den Orbit ein, wie die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte. Zur geplanten Ankunft am Aussenposten der Menschheit um 21.32 Uhr MESZ meldete Roskosmos erfolgreiches Andocken.

Die Sojus MS-26 hatte auch 130 Kilogramm Fracht an Bord, darunter Vorrichtungen für Experimente und persönliche Gegenstände der Raumfahrer. Die Kapsel soll 202 Tage im Weltall bleiben.

Nasa-Astronaut Don Pettit beim Besteigen der russischen Sojus-Raumkapsel.
Foto: Keystone
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Russland will Flüge mit den USA fortsetzen

Ungeachtet der schweren politischen Spannungen im Zuge des Moskauer Angriffskrieges gegen die Ukraine arbeiten Russland und die USA in der Raumfahrt weiter zusammen. Astronauten nutzen immer wieder russische Raumschiffe, um zur ISS zu gelangen.

Roskosmos-Chef Juri Borissow sprach sich am späten Abend für eine Verlängerung der bis 2025 geltenden Vereinbarung mit den USA zu den gemeinsamen Raumflügen aus. Das sei wichtig für eine verlässliche Arbeit der ISS, sagte er. Zugleich bot er der US-Raumfahrtbehörde Nasa Hilfe an, weil Astronauten nicht wie geplant mit dem Starliner zur Erde zurückkehren konnten. Auch die USA hätten Russland in der Vergangenheit geholfen.

Gute besetzte ISS

An Bord der ISS sind weiter die Astronautin Suni Williams und Astronaut Barry Wilmore, deren Reise nicht nach Plan verlaufen ist. Zwar kehrte ihr Raumschiff Starliner am Samstag sicher auf die Erde zurück. Ein Rückflug der beiden mit dem Pannen-Raumschiff sah die Nasa aber als zu unsicher an. Nun sollen die beiden Astronauten acht Monate im All verbringen – statt, wie ursprünglich geplant, acht Tage. Russland könnte aber eine Sojus-Rückreise ermöglichen.

Neben diesen nun fünf Raumfahrern sind weitere sieben Kosmonauten und Astronauten an Bord der ISS. Mit den fünf Russen und sieben Amerikanern liegt die Besatzung jetzt deutlich über der üblichen Sollstärke.

An der ISS können maximal vier Sojus-Kapseln andocken, in einer Sojus haben drei Personen Platz. Doch der Rekord von Aufenthaltern auf der ISS ist damit noch nicht gebrochen. Im Juli 2009 hatten sich 13 Astronauten in der Raumstation aufgehalten.

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