Schock an der Ufer-Promenade
Zwei Wasserleichen aus dem Comer See gezogen

Heute morgen schwimmt der leblose Körper einer etwa 70-jährigen Frau im Lago di Como. Eine Stunde später, nur 800 Meter weiter, zieht die Feuerwehr einen weiteren Toten aus dem Wasser.
Publiziert: 30.04.2019 um 17:56 Uhr
Makabrer Fund am Ufer der Villa Olmo: Am Morgen des 30. April 2019 treibt eine Frauenleiche vor dem prächtigen Palast in Como (I).
Foto: zVg
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Myrte Müller

Wasserleichen hat der Chef der Feuerwehr von Como (I) in 40 Einsatzjahren schon oft gesehen. «Dass aber gleich zwei auf einmal in Ufernähe treiben, das erlebe ich zum ersten Mal», sagt Giovanni Molinaro (57) gegenüber BLICK. Der Italiener hat Dienst, als der Anruf in der Zentrale reinkommt. Jogger haben etwas Seltsames im Wasser schwimmen sehen. Die Feuerwehrleute rücken sofort aus. 

Es ist kurz nach 8.30 Uhr, als die Männer an der Villa Olmo eintreffen. Zeitgleich rauscht auch die italienische Polizei an. Im Wasser, vor dem prächtigen Palast, treibt eine Frauenleiche. «Eine Dame zwischen 70 und 80 Jahren», schätzt Molinaro, «sie hatte nichts bei sich. Wir müssen nun ihre Identität herausfinden.» Sie sei wohl ertrunken, so der Feuerwehrchef weiter. «Der Tod ist erst vor kurzem passiert. Vielleicht erst ein paar Stunden her.»

Nur 800 Meter weiter die zweite Leiche

Während die Bergungskräfte den Frauenleichnam ans Ufer ziehen, kommt ein zweiter Alarm herein. Ein Fischer findet nur 800 Meter von Villa Olmo entfernt die Wasserleiche eines Mannes. Der Fischer wirft den Bootshaken nach dem Toten, zieht ihn an sein Boot und schleppt ihn in die Ufernähe. Dann ruft er die Behörden. 

«Ich fürchtete sofort ein Unglück», erzählt Molinaro weiter, «vielleicht war irgendwo ein Schiff gekentert und zwei Menschen über Bord gegangen.» Doch die beiden Toten haben nichts mit einander zu tun. 

Es war ein stadtbekannter Obdachloser

Der Trupp, der wegen der Frauenleiche ausgerückt war, teilt sich. Einige der Feuerwehrmänner begeben sich zu der männlichen Leiche. «Der Mann ist bereits drei, vier Tage im Wasser», sagt der Feuerwehr-Chef. Im Gegensatz zur Frau hat der Tote in Villa Geno seine Papiere in der Tasche. Es ist ein 58-jähriger stadtbekannter  Obdachloser. Wie, wann und warum er ins Wasser geriet und ertrank, muss nun geklärt werden.

Auch im Fall der toten Frau werde in alle Richtungen ermittelt, so Molinaro. «Wir wissen ja noch nicht einmal, ob sie eine Italienerin oder eine Ausländerin war, auch nicht, ob sie als Touristin hier war oder in Como lebte.» 

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