Schock-Anklage in den USA
Horror-Eltern foltern Mädchen (†12) zu Tode

Eltern in den USA haben ihre Tochter zu Tode gefoltert. Die 12-Jährige ging durch die Hölle. Dafür sollen sie hingerichtet werden, fordert die Staatsanwaltschaft.
Publiziert: 29.07.2024 um 11:01 Uhr
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Aktualisiert: 29.07.2024 um 11:48 Uhr

Als sie im Spital starb, wog sie nur noch 23 Kilogramm. Die Autopsie ergab, dass Malinda H.* (†12) zu Hause die Hölle auf Erden erlebt hatte. Die Staatsanwaltschaft will jetzt gegen die Peiniger der 12-Jährigen ein Exempel statuieren. Dem Vater Rendell H.* (52) und dessen Lebensgefährtin Cindy W.* (45) drohen bei einer Verurteilung wegen Mordes und Versklavung eines Kindes die Todesstrafe.

H. hatte im Mai den Notruf gewählt und behauptet, dass seine Tochter mit ihrem Velo gegen einen Baum gerast und seither ohnmächtig war. Das Mädchen starb nur wenige Stunden nach der Einlieferung in die Notaufnahme. Der Gerichtsmediziner stellte als Todesursache extreme Unterernährung und schweres Multi-Trauma durch Gewalteinwirkung fest. Malinda H. hatte sechs gebrochene Knochen, 75 Prellungen, Dutzende blaue Flecken, Magengeschwüre, einen Leberschaden sowie offene Wundstellen am ganzen Körper.

Mit Handschellen an Möbel gefesselt

Laut des Staatsanwalts Christopher de Barrena-Sarobe im örtlichen TV-Sender WGAL ergaben die Ermittlungen, dass Malinda «systematisch» auf grausame Weise körperlich misshandelt wurde. Die Täter lieferten sich selbst ans Messer. Denn laut Anklage fanden die Ermittler Videos auf den Handys vom Vater und der Stiefmutter. Security-Kameras im Haus hielten dazu fest, dass das Mädchen mit Handschellen an Möbel gefesselt und im Keller eingesperrt wurde.

Sie wurde von ihren Eltern gequält und gefoltert: Malinda H. überlebte nicht. Sie wurde nur 12 Jahre alt.
Foto: Chester County Prison
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Text-Nachrichten zwischen Vater und Stiefmutter führen detailliert aus, für welche «Vergehen» Malinda bestraft wurde – darunter für das Vergessen von Schulaufgaben oder Hauspflichten, für das «Stehlen» von Nahrung sowie dafür, auf einem Zoom-Video mit ihrer Klasse nicht gelächelt zu haben. Dafür prasselten nicht nur Schläge auf Malinda, sie musste auch hungern und wurde gezwungen, stundenlang in ihrem geschwächten Zustand Sportübungen zu machen.

Das «personifizierte Böse»

H. hatte seine Tochter im Dezember 2023 aus der öffentlichen Schule herausgenommen und sie stattdessen für Online-Unterricht angemeldet – weil Lehrer wegen des alarmierenden körperlichen Zustands des Kindes das Jugendamt alarmiert hatten. Das wurde aber nicht tätig – obwohl Stiefmutter W. wegen schweren Kindesmissbrauchs zwischen 2009 und 2014 im Gefängnis gesessen hatte. Sie hatte ihren Ex-Ehemann gedeckt, der den Tod seiner zweijährigen Tochter herbeigeführt hatte.

Für Staatsanwalt Barrena-Sarobe stellt das Paar das «personifizierte Böse» dar: «Kein Kind sollte je so eine Folter durchleben, wie Malinda es über Monate hinweg durchmachen musste.» H. und W. sitzen ohne die Möglichkeit auf Kaution in Untersuchungshaft. Malindas Tante Abbey H. weint auf Facebook um ihre tote Nichte: «Baby Girl, uns tut es so leid, dass wir nicht wussten, was sie dir angetan haben. Du wurdest immer geliebt und wir werden die Gerechtigkeit einfordern, die du verdienst!»

* Namen bekannt

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