Dieses Video soll den Täter in Brüssel zeigen
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Auf Roller in oranger Weste:Dieses Video soll den Täter in Brüssel zeigen

Ein Opfer wohnte in der Schweiz
Tunesier erschiesst in Brüssel zwei Menschen

In Brüssel schiesst ein Mann am Montagabend um sich. Zwei Personen sterben, ein Mann wird schwer verletzt. Jetzt konnte der mutmassliche Schütze gefasst werden. Er starb kurz darauf im Rettungswagen.
Publiziert: 16.10.2023 um 20:50 Uhr
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Aktualisiert: 17.10.2023 um 19:06 Uhr

Terror in Brüssel! Der mit einem Gewehr bewaffnete Tunesier Abdesalem L.* (†45) hat am Montagabend gegen 19.15 Uhr im Zentrum der belgischen Hauptstadt das Feuer eröffnet. Er tötete zwei Männer und verletzte einen weiteren Mann schwer. Die beiden Opfer waren zwischen 60 und 70 Jahre alt. Am Dienstagmorgen wurde der mutmassliche Schütze nach Angaben der Staatsanwaltschaft in der Gemeinde Schaerbeck, in einem Café, «neutralisiert».

In der Nähe dieses Häuserblocks wurde der Attentäter gefunden
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Nach belgischen Medienberichten wurde dem mutmasslichen Schützen in die Brust geschossen. Abdesalem L. starb kurz darauf in einem Rettungswagen.

Täter rief «Allahu akbar»

Der Täter hatte am Montagabend zunächst auf ein Taxi geschossen. Der Passagier wurde dabei tödlich getroffen. Der Taxifahrer wurde schwer verletzt. Mittlerweile ist er ausser Lebensgefahr.

Am Dienstagmorgen wurde Abdesalem L. bei der Festnahme angeschossen. Er starb kurze Zeit später.
Foto: Screenshot
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Später schoss L. zudem auf wegrennende Menschen, die vor dem Schützen in die Eingangshalle eines Gebäudes flüchten wollten. L. folgte ihnen und erschoss dort sein zweites Opfer, das ein schwedisches Trikot trug.

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Augenzeugen berichteten gegenüber belgischen Medien, dass der Angreifer vor den Schüssen «Allahu akbar» («Gott ist gross») gerufen habe.

Ein Opfer wohnte in der Schweiz

Beide Opfer waren schwedische Staatsbürger. Bei einer Person sollen laut der belgischen Bundesanwaltschaft zudem Schweizer Ausweisdokumente gefunden worden sein. «Das EDA hat Kenntnis von einem schwedischen Staatsangehörigen mit Wohnsitz in der Schweiz, welcher Opfer des Anschlags vom Montagabend in Brüssel wurde», wie es auf Blick-Anfrage heisst. Aus Daten- und Persönlichkeitsschutzgründen könne keine weiteren Angaben gemacht werden.

«Bei den Verstorbenen handelt es sich einerseits um einen Mann in den Siebzigern aus der Region Stockholm und einen Mann in den Sechzigern, der in der Schweiz lebt», sagt das schwedische Aussenministerium gegenüber «Aftonbladet».

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Die Opfer waren schwedische Fussballfans. Belgiens Nationalmannschaft spielte am Montag im König-Baudouin-Stadion gegen Schweden. Das Spiel wurde abgebrochen. Der Vorfall ereignete sich etwa fünf Kilometer vom Stadion entfernt. Die rund 700 schwedischen Fans wurden unter Polizeischutz aus dem Stadion gebracht.

Verbindung zum Nahostkonflikt?

Die Bundesstaatsanwaltschaft schliesse jedoch nicht mehr aus, dass die Motive des Täters mit der Situation in Israel und den palästinensischen Gebieten zusammenhängen, wie sie am Dienstag mitteilte. Die Bundesstaatsanwaltschaft hatte am Montagabend nach den Ereignissen im Stadtteil Sainctelette erklärt, dass es a priori keinen Zusammenhang zwischen diesen Anschlägen und dem Konflikt zwischen Israel und der Hamas gebe.

Inzwischen hätte sich herausgestellt, dass der Schütze in den sozialen Netzwerken eine Reihe von Botschaften zur Unterstützung des palästinensischen Volkes geteilt hatte.

Weil die Bedrohungslage für Brüssel auf die höchste Stufe hochgestuft worden sei, wird es nun laut Premierminister Alexander De Croo eine verstärkte Polizeipräsenz geben. Noch sei unklar, ob der Täter allein gehandelt hat. Die Polizei sucht laut der belgischen Innenministerin immer noch nach einem Komplizen, der den Terroranschlag möglicherweise gefilmt habe. (nad/neo/noo/ene/SDA)

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