Pariser Soldat schoss ihn nieder
Foto zeigt Täter nach dem Angriff

Aufruhr in Paris: Ein Mann wollte den weltberühmten Louvre mit zwei Macheten und zwei Rucksäcken betreten. Ein Soldat eröffnete das Feuer und verletzte ihn schwer. Ein Foto zeigt die Szene nach dem Angriff.
Publiziert: 03.02.2017 um 10:28 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:28 Uhr
Polizisten überwachen die Situation nach dem dem Zwischenfall beim Louvre.
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Um ein Haar hätte es in Paris einen terroristischen Angriff gegeben. Ein Mann wollte bewaffnet in das Louvre-Museum eindringen. Ein Soldat feuerte daraufhin fünf Mal auf ihn und verletzte ihn schwer.

Stéphanie Kovacs, eine Journalistin der Zeitung «Le Figaro», veröffentlichte auf Twitter ein Bild, das den Ort des Geschehens kurz nach dem Angriff zeigen soll. Ein Mann liegt am Boden, mehrere Soldaten haben ihn umzingelt. Die Führerin einer chinesischen Reisegruppe soll das Foto aufgenommen haben.

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Die Soldaten waren im Rahmen der «Opération Sentinel» beim Louvre stationiert. Diese Massnahme wurde bereits nach den Anschlägen auf das Satire-Magazin «Charlie Hebdo» im Januar 2015 gestartet und nach den Bataclan-Attentaten verstärkt. Seit damals gilt in Frankreich der Ausnahmezustand.

Ein Soldat der «Opération Sentinel».

Ein Polizeivertreter sagte, der Angreifer habe versucht, einen anderen Soldaten anzugreifen und in das zum Museum gehörende Geschäft zu gelangen. Die Attacke ereignete sich in einem Treppenhaus, das von einem Platz neben dem Louvre in das unterirdische Einkaufszentrum «Carrousel du Louvre», führt.

Keine Ausweispapiere

Zwei Soldaten einer Dreier-Patrouille seien verletzt worden. Einer davon leicht am Kopf. Ein zweiter habe sich den Knöchel verstaucht, berichtet die Zeitung «Le Parisien.» Der Zeitung zufolge ist der Angreifer um die 30 Jahre alt und hatte keine Ausweispapiere bei sich. Er soll mit zwei Macheten ausgestattet gewesen sein.

Frankreichs Präsident François Hollande lobte in einem Tweet den «Mut und die Entschlossenheit» der Soldaten.

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Der Angreifer habe laut gedroht und «Allahu Akbar» (Gott ist gross) geschrien, sagte der Pariser Polizeipräfekt Michel Cadot. Die Schreie des Mannes liessen darauf schliessen, dass er seinen Angriff in einem «terroristischen Rahmen» habe ausüben wollen. Die Attacke ereignete sich gegen 10.00 Uhr vormittags. Der Angreifer rannte auf Polizisten und vier patrouillierende Soldaten zu, sagte Cadot.

Auch die Regierung stuft die Attacke als terroristisch motiviert ein: Es habe sich um einen Angriff mit «terroristischem Charakter» gehandelt, sagte Permierminister Bernard Cazeneuve.

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Der Angreifer hatte demnach zwei Rucksäcke bei sich. In ihnen sei kein Sprengstoff gefunden worden, sagte Cadot. Wie «Europe 1» berichtet, wurden bei dem Mann Farb-Bomben sichergestellt. Der Angreifer sei durch die vom Soldaten abgegebenen Schüsse schwer verletzt worden. Er sei in einem ernsten Zustand, hiess es weiter.

Zweiter Verdächtiger festgenommen

Den Angaben zufolge geht die Polizei davon aus dass der Mann alleine agierte. Es sei aber auch eine zweite Person wegen verdächtigen Verhaltens festgenommen worden.

Das Museum, das jährlich von Millionen Menschen aus aller Welt besucht wird, wurde nach dem Zwischenfall zunächst geschlossen. Die im Louvre anwesenden Besucher müssten im Inneren bleiben, sagte eine Mitarbeiterin des Museums. Es komme niemand mehr rein oder raus. 

Polizeiangaben zufolge wurde das Gelände um das Museum evakuiert. Das Innenministerium sprach von einem «ernstzunehmenden Zwischenfall». Die Pariser Anti-Terror-Staatsanwaltschaft übernahm die Ermittlungen. Die Identität des Angreifers ist laut dem Innenministerium noch nicht klar.

Wegen der Anschlagsgefahr patrouillieren in der französischen Hauptstadt an vielen Orten Soldaten, unter anderem vor Touristenattraktionen wie dem Louvre. Seit den Anschlägen vom 13. November 2015 gilt in Frankreich zudem der Ausnahmezustand. (rey/SDA)

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